1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Xv. Die La Plata Staaten oder Argentina.
Das Land, welches wir jetzt zu schildern haben, machte zur Zeit der
spanischen Herrschaft einen Theil des Vice-Königreichs Rio de la
Plata aus, welches aber auch noch das heutige Bolivia, Paraguay und
Uruguay umfaßte. In seiner heutigen Ausdehnung wird es im N. von
Bolivia, im O. von Paraguay, Brasilien, Uruguay und dem Atlantischen
s
Ocean, im S
von Chile und
von diesem und Patagonien, im
Bolivia begrenzt; es erstreckt sich etwa vom 22 bis zum 42° s. Br.
Die Zahl der Einwohner war für das Jahr 1863 auf 1,504,500
angegeben und den Flächenraum des Landes berechnet man auf
41,165 Dl. Im W. trennen die Anden es von Chile, im O.
der Paraguay und Uruguay von den gleichnamigen Staaten; die
Südgrenze gegen Patagonien ist sehr unbestimmt, gewöhnlich wird der
Limay-Leofu oder Rio Negro dafür angenommen. Der Paraguay,
welcher sich in den Parana ergießt, bildet bis dahin die Ostgrenze; durch
die Vereinigung mit dem Uruguay entsteht der an seiner Mündung sich
von 5 bis 30 M. erweiternde Rio de la Plata; südlich von diesem
liegen das Cap S. Antonio und Corrieutes, und der dem R. Negro
parallel laufende Rio Colorado oder Cobu-Leofu.
Gegen O., nach Uruguay
erhebt
in sanften Bergrücken, welche noch zum brasilianischen Hochlande gehören
und hier finden sich
bildet fast nur eine it:
fast ohne alle Steine.
Waldungen. Die Mitte hingegen
chene, unermeßliche Ebene, ohne Bäume und
Parana selbst hat nur ein äußerst schwaches
Bäche, welche von den Anden nach O. stießen, erreichen
den Strom nicht, sondern versiegen in der Ebene, wie der Rio Dulce;
nur etwa fünf oder sechs der bedeutendsten, wie der Pilco mayo, der Ber-
mejo (—ch), der Salado, der Tercero, gelangen durch den Parana
ins Meer. Eben deshalb bilden auch die Ufer der großen Ströme zur
Zeit der Ueberschwemmungen an manchen Stellen ungeheure Seen oder
vielmehr seichte Lagunen, wie die von Hb era, 60lhm. groß, zwischen
dem Parana und dem Uruguay, welche in der trocknen Jahreszeit zu
bloßen Sümpfen werden. Andere Flüsse erreichen das Meer gar nicht.