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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 631

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xv. Die La Plata-Staaten. 631 Sie leben zwar von der Jagd und wissen sich dabei der Bola sehr gut zìi bedienen, handeln aber auch mit Rindvieh. Sie gehören zur Familie Puelches (d. h. Leute von Osten), wie man sie in Chile bezeichnet, und waren sonst eine der mächtigsten Nationen in Süd-Amerika. Früher lebten sie vorzüglich im südlichen Theile des Gebiets von Buenos-Ayres, zwischen dem Colorado und Negro, sind aber jetzt ganz von den Ebenen verschwunden und der Nest hat sich in die Anden zurückgezogen. Die Furchtbarsten unter diesen berittenen Nomaden sind die erst in neuerer Zeit bekannt gewordenen und mit den Araucanern nahe verwandten P eh neu che n. Sie haben keine festen Wohnplätze und halten sich im Winter im Gebirge auf, wo sie zahl- reiche Heerden besitzen. Im Sommer streichen sie dagegen in den Pampas umher, stets mit anderen Stämmen oder mit den Weißen im Kriege, wo- bei eine lange Lanze und der Lazo ihre einzigen Waffen sind. Mehr als einmal haben sie ihre blutigen, verwüstenden Ueberfälle bis an die Thore von Buenos-Ayres ausgedehnt. Die Charruas, jetzt am östlichen Ufer des Uruguay, waren bei der Entdeckung und sind noch gefährliche Feinde der Weißen. Sie sind ebenfalls beritten, leben vom wilden Rindvieh, gehen fast durchaus nackt und hassen jede Art von Civilisation; sie zahlen nur noch 400 Krieger. Am zahlreichsten sind die Indianer in der Provinz Chaco oder den großen Ebenen westlich vom Paraguay zwischen 20 und 30" Br. Hier hausen unter anderen im N. die Guanas; sie mögen an 8000 Seelen zählen, sind friedlich, treiben jetzt größtentheils Ackerbau oder Viehzucht und haben sich freiwillig den kriegerischen Mbayas unterworfen, welche, 4- bis 5000 Seelen stark, beritten sind, mit allen übrigen Indianern in Fehde leben und viele Sclaven halten. Die M achicuys sind ebenfalls beritten, leben von der Jagd und etwas Ackerbau, und zählen über 1000 Krieger. Die Mocobys, gleichfalls in Chaco, leben blos von der Jagd und ihren Rinder- und Schafheerden; sie sind groß, beritten und sollen an 2000 Krieger stellen können. Die ebenso athletischen Abipo neu waren einst ein mächtiges und berühmtes Volk in Chaco; sie sind aber von den Mocobys vertrieben und am unteren Parana ansässig geworden; sind wenig zahlreich, behaupten aber noch ihre Freiheit. In den nördlichen Gegenden Hausen außerdem mehrere andere, wenig bekannte Stämme, z. B. die Mat a cos in den Llanos de Man so, westlich vom Flusse Pilcomayo. Die Mündung des Rio de la Plata ward zuerst von Diaz de Solis 1515 eutdeckt, welcher bei dem Versuch der Besitznahme des Landes von den Eingeborenen erschlagen ward. Erst 1526 errichtete Cabot ein Fort in dieser Gegend; es mußte aber wegen der Angriffe der Eingeborenen wieder aufgegeben werden, und die Spanier ließen sich bei Asuncion, wo erstere weniger feindselig sich zeigten, nieder; erst 1581 kehrten sie an die Mündung des Flusses zurück und legten Buenos-Ayres an. Von der Zeit an theilten diese Gegenden das Schicksal der übrigen von den Spaniern in Amerika beherrschten Länder, und ertrugen das unnatürliche Joch, welches ihnen auferlegt war und alle Entwickelung ihrer Kräfte lähmte, mit großer Ruhe, obwohl die Kreolen zu Buenos-Ayres schon seit der Mitte des vori- gen Jahrhunderts einen bitteren Haß gegen die europäischen Spanier hegten. Ueberhaupt belebte ein kriegerischer Sinn die Einwohner jener Stadt, welchen sie rühmlich an den Tag legten, als sie 1806 und 1807 die englische Macht,
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