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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 80

1865 - Langensalza : Greßler
80 Die Könige von Preußen. Potsdam beigesetzt. — Sein königlicher Bruder und Nachfolger sagt von ihm: „Niemals hat eines Königs Herz treuer für seines Volkeswohl geschlagen als das Friedrich Wilhelms Iv. Wilhelm I. (1858—). Er ward am 22. März 1797 ge- boren und wuchs mit seinem ältern königlichen Bruder (Friedrich Wilhelm Iv.) unter treuer, liebender Pflege seiner königlichen Mutter Louise auf. Sie selbst schrieb einst von ihm: „Wenn nicht Alles trügt, so wird unser Sohn Wilhelm wie sein Vater, einfach, bieder und verständig." — Die schwere Zeit, in der Preußen nach dem Jahre 1806 seufzte, übte unverkennbar auch auf den jungen Prinzen eine tiefe Wirkung. Kampfbegierig nahm er seit dem November 1813 Theil an dem Befreiungskriege und zeichnete sich hierbei durch persönlichen Muth aus. Nachdem widmete er sich ausschließlich der Pflege der Armee und wurde so die Seele des ganzen preußischen Militairwesens. Im Jahre 1849 führte er den Oberbefehl der Truppen zur Dämpfung eines in der Rheinpfalz und in Baden ausgebrochenen Aufruhrs und stellte nach kurzem ruhmreichen Kampfe hier wieder Ordnung und Sicherheit her. — Seit der Erkrankung seines königlichen Bruders (1857) übernahm der Prinz, welcher bisher den Namen „Prinz von Preußen" geführt hatte, als Prinzrcgent erst stellvertretend, dann (seit 1858) selbstständig die Regierung. Am 2. Januar 1861 bestieg er als König Wilhelm (I.) den Thron. In einer Proclamation an sein Volk sprach er sich also über seinen könig- lichen Beruf aus: „Das hohe Vermächtniß meiner Ahnen will Ich getreulich bewahren. Meine Hand soll das Recht Aller in allen Schichten der Bevölkerung hüten, sie soll fördernd und schützend über diesem reichen Leben walten. Es ist Preußens Bestimmung nicht, dem Genuß der erworbenen Güter zu leben. In der Anspannung seiner geistigen und sittlichen Kräfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit seiner religiösen Gesinnung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Stärkung seiner Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht. — Ich halte fest an den Traditionen meines Hauses, wenn ich den vaterländischen Geist meines Volkes zu heben und zu stärken Mir vorsetze. Ich will das Recht des Staates nach seiner ge- schichtlichen Bedeutung befestigen und ausbauen und die In- stitutionen, welche König Friedrich Wilhelm Iv. ins Leben ge- rufen hat, aufrecht erhalten. Treu dem Eide, mit welchem ich die Regentschaft übernahm, werde ich die Verfassung und die
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