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1865 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die Könige von Preußen.
auch sogleich der Prinz Friedrich von Augustenburg mit seinen
Erbansprüchen auf Holstein auftrat. Dies hätte Christian Ix.
bedenken sollen; statt dessen aber unterzeichnete er, getrieben von
einer Partei in Kopenhagen, die Verfassung für den Gesammt-
staat und trat so die Rechte der Herzogthümer förmlich mit Füßen.
Ganz Deutschland war über dies Verfahren empört, und der
deutsche Bund beauftragte sofort Sachsen und Hannover, mit einem
Heere in Holstein einzurücken und sich desselben zu bemächtigen.
Wohl zogen sich die Dänen aus Holstein zurück, aber Schleswig
mochten sie nicht aufgeben, und so kam es 1864 zum zweiten
dänischen Krieg.
Preußen und Oesterreich stellten die Reserven zum deutschen
Executions-Heere und verlangten, daß die Sachsen und Han-
noveraner weiter vorrücken sollten. Da diese es verweigerten,
so unternahmen dies Preußen und Oesterreich mit einem bedeutend
verstärkten Heere. Den Oberbefehl über die verbündete Macht
erhielt der Feldmarschall v. Wrangel, während der Prinz
Friedrich Karl von Preußen das Kommando über die
preußischen und der österreichische Feldmarschall-Lieutenant
v. Gab lenz das über die österreichischen Truppen erhielt. Als
gemeinsames Erkennungszeichen trug jeder Soldat eine weiße Binde
an seinem linken Oberarm — dasselbe Zeichen, welches in den
Freiheitskriegen vor 50 Jahren Oesterreicher und Preußen im
Kampfe und Siege geführt hatten. Am 15. Januar wurde der
Befehl zur Mobilmachung der preußischen Truppen gegeben, und
am 28. Januar erließ Prinz Friedrich Karl von seinem Haupt-
quartier Plön in Holstein eine Ansprache an dieselben, in.der es
unter Anderm hieß: „Die preußische Wasfenehre — laßt es Euch
gesagt sein — besteht darin, zu siegen — aber dem Besiegten
wie einem Bruder zu verzeihen. Das ist christlich, und ein guter
Christ kaun kein schlechter Soldat sein."
Der dänische General de Meza hatte sein Hauptquartier in
der Stadt Schleswig aufgeschlagen. An ihn richtete der Feld-
marschall Wrangel die Aufforderung, das Herzogthum Schleswig
zu räumen. Seine Antwort, die am 31. Januar eintraf, lautete
ablehnend. Alsobald sprach Wrangel die ihm eigenen Worte:
„In Gottes Namen drauf!" — und die Verbündeten rückten
am 1. Februar gegen Schleswig vor, die Preußen den rechten
und die Oesterreicher den linken Flügel bildend. Nach mehreren
kleinen, siegreich bestandenen Gefechten gelangten die Truppen vor
Schleswig, woselbst sich die Hauptmacht der Dänen in einem