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1. Weltgeschichte - S. 8

1865 - Langensalza : Greßler
8 Babylonier und Assyrer. (Erstes großes Weltreich.) oder an der Sonne getrockneten Steinen, die Dächer von Holz und zum Theil mit Elfenbein, Gold und Edelsteinen ausgelegt. Das Innere der Häuser war mit Marmorplatten verziert und der Eingang mit Statuen versehen. In der Stadt wohnten 120,000 Menschen, die wegen ihrer Ueppigkeit und Schwelgerei nahe daran waren, die strafende Hand Gottes zu erfahren. Doch hatte der Herr Erbarmen mit ihnen und sandte ihnen den Propheten Jonas aus Galiläa zu, daß er ihnen Buße predige, wonach sie ihr gottloses Wesen änderten und Gnade empfingen (Jonas 1—3). — Nach Ninus herrschte seine durch Schönheit und Klugheit ausgezeichnete Gemahlin Semiramis. Wie die Sage berichtet, war sie die Tochter einer Göttin und wurde von Tauben durch Milch und Käse ernährt. Ihr kriegerischer Geist ließ ihr in ihrem Lande keine Ruhe. Sie drang selbst bis Indien vor und verschönerte und erweiterte bei ihrer Rückkehr die Stadt Babylon. Dieselbe hatte, wie Ninive, auch zwölf Meilen im Umfange, aber so breite, gleichfalls mit hohen Thürmen besetzte Mauern, datz darauf sogar sechs Wagen bequem neben einander fahren konnten. 200 Thore führten in die Stadt, die durch den Euphrat in zwei Theile getheilt wurde. Die wichtigsten Bau- werke darin waren: Die schwebenden Gärten, die große Burg und der Belustempel. — Die schwebenden Gärten ruhten auf terrassenförmig sich erhebenden Mauern, ragten mit ihren Gewächsen über die Stadt hinweg und wurden vom Euphrat aus durch Pumpenwerke bewässert. Die große Burg war der von einer Mauer umgebene Palast, von dem Dan. 4, 16 die Rede ist. Von ihr führte ein unterirdischer Gang unter dem Euphrat hinweg zum Belustempel. Derselbe bestand aus acht auf ein- ander gebauten, nach oben hin sich verengenden Thürmen, in deren oberstem sich das Bild des Götzen Bel befand. — Alle Herrscher Assyriens nach der Semiramis waren schwach und feige, besonders der letztere, Sardanapal. Aus seinem Palast kam er fast gar nicht heraus und sein steter Umgang waren Frauen. Er kleidete sich sogar wie diese und suchte auch eine eben solche Stimme wie sie zu erhalten. Das verdroß das Volk, und so empörte es sich gegen ihn unter einem Manne, Namens Arbaces. Zu feig, den Empörern muthig entgegen zu treten, zündete Sarda- napal seinen Palast an und verbrannte sich darin mit seinen Frauen und Schätzen (888 v. Chr.). Von jetzt ab zerfiel das altassyrische Reich in drei neue Reiche: das neuassyrische, das babylonische und das medische
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