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1. Weltgeschichte - S. 43

1865 - Langensalza : Greßler
Erste Herrschaft deö Christenthums. 43 Kaisern selbst einen Mann, der seine Gemeinde nicht nur kräftig in Schutz nahm, sondern sogar selbst ein Bekenner des Evange- liums wurde. Dies war Constantin d. Gr. Schon längst war er dem Christenthum zugethan gewesen, doch wagte er es nicht, sich öffentlich zu selbigem zu bekennen. Da mit einem Male gab folgendes Ereigniß den Ausschlag. In Rom war ein Empörer aufgetreten, Maxentius mit Namen, und gegen ihn war Constantin, der sich mit seinem Heere am Rhein aufhielt, genöthigt, die Waffen zu ergreifen. Schon nähern sich einander die feindlichen Heere. Da erblickt der Kaiser am hellen Mittagshimmel ein strahlendes Kreuz mit der Umschrift: „Durch dieses Zeichen wirst du siegen." Sogleich läßt er nun eine große Kreuzesfahne anfertigen und sie dem Heere voran- tragen. Wo sie erscheint, muß der Feind weichen, und bald ist er in die Flucht geschlagen. Umjauchzt von seinen Schaaren steht Constantin auf dem Schlachtfelde, zieht triumphirend in Rom ein, läßt. seine Bildsäule daselbst mit einer Kreuzesfahne schmücken und bekennt sich nun öffentlich als Jünger deffen, der ihm den Sieg bescheert hat. Unablässig war Constantin jetzt bemüht, die Kirche Christi zu heben. Er sicherte allen Christen im römischen Reiche freie Religionsübung zu, ließ prächtige Kirchen bauen, versah die Geist- lichen mit Glanz und Ehre, ließ die heilige Schrift in vielen Exemplaren abschreiben und an mehrere Kirchen vertheilen, ließ die christlichen Feste feierlich begehen, schaffte aus Ehrfurcht vor- dem Tode des Herrn die Strafe der Kreuzigung ab, ließ das Kreuz selbst als Sinnbild des Glaubens an vielen Stellen auf- richten und verlegte seine Residenz aus dem immer noch heid- nischen Rom nach dem mehr christlichen Byzanz, welches nun nach ihm den Namen Lonstantinopel erhielt. Ja, seine fromme Mutter, die Kaiserin Helena, pilgerte sogar nach Jerusalem und ließ dort auf der Kreuzigungsstätte des Herrn die Kirche des heiligen Grabes bauen. — Zu tadeln an Constantin aber ist, daß er sich durch seine schlecht gesinnte Gemahlin Fausta so weit hinreißen ließ, seinen eigenen Sohn Crispus tobten zu lassen. Später bereute er seine große Uebereilung und strafte die Fausta dadurch, daß er sie in einer Badestube durch Dämpfe ersticken ließ. In dem Wahne, durch die Taufe alle seine Sün- den mit einem Male zu tilgen, verschob sie Constantin bis kurz vor seinem Tode und schlummerte in seinem weißen Tauskleide i. I. 337 als erster christlicher Kaiser hinüber.
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