1865 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Karl Xii. von Schweden
sich Cromwell hervor, erwarb sich den Oberbefehl über das
Parlamentsheer, stürzte mit diesem das Parlament, setzte die Hin-
richtung des Königs durch und sckwang sich darauf zum Protector
Englands empor. Hiernach that er viel für Hebung des Wohls
des Landes, starb aber, gefoldert von Gewissensbissen 1658.
Nach ihm ward Karl Ii. (Sohn Karls I.) König von England.
Zu seiner Zeit bildeten sich die Parteien der Tory's und der Whigs.
Jene waren die Hof- und diese die Volkspartei. Nach ihm folgte
sein Bruder Jakob Ii. Sein Streben, den Katholiken gleiche
Rechte mit den Protestanten zu gewähren, veranlaßte die Whigs
statt seiner seinen Schwiegersohn, den Statthalter der Niederlande,
Wilhelm Iii., auf den englischen Thron zu berufen. Unter ihm
ward der Parlamentsbeschluß durchgeführt, daß jeder König von
England protestantischer Religion sein müsse. Nach Wilhelm Iii.
folgte seine Schwester Anna, mit deren Tode 1714 das Haus
Stuart erlosch. Hierauf ward der Kurfürst von Hannover (von
mütterlicher Seite ein Enkel Jakobs I.) unter dem Namen Georg I.
auf den englischen Thron berufen.
24. Karl xn. von Schweden (1697—1712).
Die ältesten Bewohner Norwegens und Schwedens waren die
seeräuberischen Normänner. Die ersten Versuche, das Christen-
thum hier auszubreiten, machte Ansgarius, der Apostel des
Nordens (829). Der erste christliche König war Olaf Iii. (994).
In Folge der kalmarischeu Union (1397) wurden die drei
Reiche Norwegen, Schweden und Dänemark für immer zu einem
großen Reiche vereinigt. Als jedoch 1513 Christian Ii. den
Thron besteigen wollte, versagten ihm die Schweden die Huldigung.
Er zwang sie mit Gewalt zur Unterwerfung und richtete zu Stock-
holm ein gräßliches Blutbad an (1518). Einige Zeit hierauf
flüchtete Gustav Wasa, ein angesehener schwedischer Jüngling, der
als Geißel in Dänemark gehalten wurde, von dort, kehrte ver-
kleidet in sein Vaterland zurück und schlug mit Hülfe der Bauern
von Dalekarlien die Dänen aus dem Lande. Hierauf nahm er
selbst in Folge des Reichstags zu Strengnäs (1523) den schwedischen
Thron ein. Gustav Wasa's Enkel war der fromme und tapfere
König Gustav Adolph, der für die Sache der Protestanten
in Deutschland in der Schlacht bei Lützen (1632) sein Leben
verlor. Seine Tochter Christine verzichtete auf den Thron und zog
sich in ein Kloster zurück. Hiernach kam das Haus Zweibrücken