Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 136

1862 - Giessen : Heinemann
136 meinen Unordnung kehrten das rohe Faustrecht, seine Gewaltthätigkeiten und Räubereien wieder, die von den Hohenstaufen gepflegten Künste und Wissenschaften ver- schwanden, die einzelnen Fürsten und Großen des Reiches (Herzoge, Pfalzgrafen, Markgrafen, Landgrafen re.) machten sich in ihren Gebieten fast gänzlich unabhängig und rissen die Einkünfte und Rechte des Kaisers an sich, und das Reich war seiner Auflösung nahe. Als daher nach Richard's Tod 1272 auch dem Namen nach kein Kaiser mehr vorhanden war, sahen die deutschen Fürsten selbst die Nothwendigkeit ein, daß ein weiser und kräf- tiger Herrscher auf den Kaiserthron erhoben werde. Auf einer Versammlung zu Frankfurt am Main (Sept. 1273) erwählten sie daher den Grafen Rudolf von Habs- burg (1273—1291) zum Kaiser. Den König Ottokar von Böhmen, der ihn nicht anerkennen wollte und selbst nach der deutschen Krone strebte, bezwang er 1278, ent- riß ihm Oesterreich, das er seinen eigenen Söhnen Albrecht und Rudolf zutheilte, und wurde so der Grün- der des mächtigen österreichisch-habsburgischen Hauses. Besonders bemüht, die Ordnung im Inneren des Reiches herzustellen, zerstörte er eine große Zahl von Raub- schlössern. Rudolf von Habsburg, geb. 1. Mai 1218, war in der Schweiz, im Elsaß und in Schwaben reich begütert. Seine Stammburg (Habichtsburg, Habsburg) lag im Aar- gau, wo ihre Trümmer noch zu sehen find. Er war ein Mann von hohem, schlankem Wüchse und großer Körperstärke. In seinem Gefichte lag seine Biederkeit ausgeprägt. Seine Lebensweise war einfach und mäßig; er haßte allen Prunk in Kleidung, Wohnung und Nahrung, im Umgänge war er an- spruchlos und freundlich. Rudolf belagerte gerade die Stadt Basel, als ihn die Botschaft von seiner Wahl zum deutschen Könige überraschte. Sofort schloß er mit Basel Frieden und eilte nach Aachen, wo am 31. Oct. 1273 seine Krönung statt- fand. Auf dem Reichstage zu Nürnberg (Nov. 1273) fließ er von den Fürsten und Städten den Landfrieden beschwören, und, nur um Deutschlands Wohl bekümmert, unternahm er
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer