1862 -
Giessen
: Heinemann
- Autor: Schaumann, Ernst
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Pappenheim, der während der Schlacht mit seinen Reitern
erschienen war, Piccolomini, Tcrzka rc., bis Pappenheim's
Tod ihren Muth brach und die Schweden das Schlachtfeld
behaupteten. Am folgenden Morgen suchten sie die Reiche
ihres Königs. Von elf Wunden bedeckt und von den Hufen
zertreten, lag sie fast unkenntlich unter einem Haufen von
Todten. Sie wurde nach Stockholm gebracht und hier in
einer Kapelle beigesetzt. Auf dem Schlachlfelde bei Lützen
bezeichnet ein Denkmal die Stelle, wo er fiel. Seine acht-
jährige Tochter Christine folgte ihm auf dem Throne,' die
Regierung führte der Reichskanzler Arel Orenstierna.
§.27. Ferdinand besiegte die Schweden unter
Bernhard von Weimar bei Nördlingen 1634. Bernhard
zog sich nach dem Elsaß zurück, und der Kurfürst Johann
Georg von Sachsen schloß mit dem Kaiser 1635 Frie-
den, dem nach und nach die Mehrzahl der protestanti-
schen Reichsstände beitrat. Dagegen stellte sich jetzt
Frankreich offen auf Schwedens Seite, bei Wittstock
siegte Bauer 1636, Bernhard von Weimar bei Rhein-
felden 1638, Torstenson bei Leipzig 1642 und bei Jan-
kow 1645, Bayern wurde von den Franzosen und
Schweden unter Türenne und Wrangel verwüstet, Prag
1648 von Königsmark bedrängt: da machte der west-
phälische Friede (am 24. Oct. 1648 zu Münster mit
den Franzosen, zu Osnabrück mit den Schweden abge-
schlossen) dem dreißigjährigen Krieg ein Ende. Kaiser
Ferdinand Ii. war während des Krieges gestorben, und
sein Sohn Ferdinand Iii. 1637—1657 war ihm auf
dem deutschen Kaiserthrone gefolgt.
In dem westphälischen Frieden wurde hauptsächlich
Folgendes fcstgesetzt: Schweden erhielt den größten Theil
von Pommern, die Insel Rügen, die Stadt Wismar und die
Stifter Bremen und Verden; H essen-Cassel die Abtei Hers-
feld; Brandenburg (für seinen Verlust in Pommern) die
Stifter Magdeburg. Halberstadt, Minden und Camin; B a y e r n
die Oberpfalz nebst der Kurwürde; Karl Ludwig, Fried-
rich's V. Sohn, die Rheinpfalz mit der Kurwürde, wodurch
die Zahl der Kurfürsten auf acht stieg; Frankreich den