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1. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch
1862 -
Giessen
: Heinemann
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1. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch 
- S. 157
1862 -
Giessen
: Heinemann
hielt sich unter dem Grafen von Stahremberg. Endlich
kam Hülfe durch den König Johann Sobiesky von Po-
len und die Kurfürsten von Sachsen und Bayern, am
12. Sept. wurden die Türken zurückgeschlagen und ihr
ganzes Lager erbeutet. Nach der Schlacht bei Mohacz
1687 und dem großen Siege des Prinzen Eugen von
Savoyen bei Zentha 11. Sept. 1697 suchten sie den
Frieden, und Oesterreich blieb im Besitze von Ungarn,
Siebenbürgen und Slavonien. Fast gleichzeitig mit die-
sen Türkenkriegen machte auch Ludwig Xiv. neue Ver-
suche, sein Reich zu vergrößern.
Um den Schein des Rechtes zu wahren, setzte er 1681 an
verschiedenen Orten Behörden, die Reunionskammern,
ein, die ermitteln sollten, welche Länder und Städte in frü-
herer Zeit zum Gebiete Frankreichs gehört hätten, um sie als
sein Eigenthum zurückzufoidern. Was diese Behörden als
französisches Gut erklärten, namentlich Germersheim, Zwei-
brücken, Saarbrücken, Theile von Luxemburg, Brabant und
Flandern, wurde sofort besetzt, die alte Reichsstadt Straßburg
1681 weggenommen und stärker befestigt, und zum Wider-
stände zu schwach, gab der Kaiser 1684 im Frieden zu Regens-
burg dem Feinde nach. Der Erfolg reizte diesen zu neuen
Plänen. Kurfürst Karl von der Pfalz war 1685 gestorben,
und da dessen Schwester mit Ludwig's Xiv. Bruder, dem
Herzoge von Orleans, vermählt war, so besetzte Ludwig in
ihrem Namen 1688 einen Theil der Pfalz (orleanischer
Krieg 1683—1697). Die französischen Heere hausten, na-
mentlich am Rhein, mit einer Zerstörungswuth und Grausam-
keit, deren Spuren noch nach Jahrhunderten sichtbar find;
Worms, Speyer, Heidelberg, Mannheim, Rastatt, Baden,
Creuznach, Ladenburg, Oppenheim und viele andere Städte
und Dörfer wurden geplündert und verwüstet. Da verban-
den sich England, Holland, Spanien und Savoyen mit dem
Kaiser gegen den gefährlichen Nachbar, und nachdem die Fran-
zosen zu Lande meistens siegreich, zur See aber unglücklich
gewesen waren, kam der Friede zu Ryßwick 1697 zu Stande,
m welchem Ludwig, was er sich außerhalb des Elsaß ange-
eignet hatte, zurückgab.
8. 29. Kaum war der Friede geschlossen, so bol der