1862 -
Giessen
: Heinemann
- Autor: Schaumann, Ernst
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
159
Wardein, 1717 bei Belgrad und zwang sie dadurch zum
Frieden. Auch in den wegen der Thronfolge in
Polen entstandenen Krieg wurde Karl verwickelt. Nach
dem Tode des Königs August Ii. von Polen, der zu-
gleich Kurfürst von Sachsen gewesen war, wurde 1733
von einem Theile des Reichstages sein Sohn August Iii.,
von einem anderen Stanislaus Lescinsky zum Könige
von Polen gewählt. Jener wurde von Oesterreich und
Rußland, dieser, als Schwiegervater des französischen
Königs Ludwig Xv., von Frankreich unterstützt. Im
Frieden zu Wien wurde 1738 der Streit dahin beige-
legt, daß der Kurfürst von Sachsen die polmsche Krone
erhielt, Stanislaus aber durch Lothringen, das nach
seinem Ableben an Frankreich übergehen sollte, und der
Herzog Franz von Lothringen durch Toscana entschädigt
wurde. Zugleich erhielt der Insani Karl von Spanien
Neapel und Sicilien. Durch dieses Opfer erreichte der
Kaiser die Anerkennung des österreichischen Erbfolge-
gesetzes sder pragmatischen Sanction), wonach
Oesterreich und die dazu gehörigen Länder nach dem
Recht der Erstgeburt ungetheilt forterben und die Thron-
folge, in Ermangelung männlicher Nachkommenschaft,
auch auf die weibliche Linie übergehen sollte. Dadurch
sicherte er, der keine Söhne hatte, seiner älteren Tochter
Maria Theresia, die mit dem Großherzog Franz
von Toscana vermählt war, die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten. Als sie aber nach dem Tode ihres
Vaters 1740 die Herrschaft über dieselben antrat, wur-
den von Preußen, Bayern, Sachsen, Sardinien und
Spanien Ansprüche auf die meisten Länder erhoben, so
daß ihr fast nur der Besitz von Ungarn unbestritten
blieb.
§. 31. König Friedrich Ii. von Preußen, dem die
von ihm verlangte Abtretung der schlesischen Fürsten-
thümer Liegnitz, Jägerndorf, Brieg und Wohlau ver-
weigert wurde, drang 1740 in Schlesien ein .I er st er