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1862 -
Giessen
: Heinemann
- Autor: Schaumann, Ernst
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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wird der Herren von der Lippe gedacht. Als die Stifter der
jetzt regierenden beiden Linien Lippe-Detmold und Schaum-
burg-Lippe erscheinen die Söhne des Grafen Simon Vi.
(st. 1613), nämlich Simon Vii. (st. 1641), der die erstge-
nannte, und Philipp (st. 1681), der die schaumburgische
Linie gründete. Graf «imon Heinrich Adolf von Lippe-
Detmold (st. 1734) wurde 1720 durch Karl Vi. in den
Reichsfürstenstand erhoben; Georg Wilhelm von Schaumburg-
Lippe nahm 1807 die fürstliche Würde an. Die jetzt regie-
renden Fürsten sind: in Lippe-Detmold (seit 1851) Leopold,
in Schaumburg-Lippe (seit 1860) Georg Adolf. — Die
beiden Fürstentümer, 30 Q. M. mit 140000 E., liegen im
Wesergebiete. In der Gegend von Detmold wurde 9 n. Chr.
ein römisches Heer unter Quinctilius Varus von dem Che-
ruskerfürsten Hermann vernichtet (Ii. §. 2). Die Hauptstadt
von Schaumburg-Lippe heißt Bückeburg.
§. 50. Nordöstlich an Hannover stößt Holstein
und Lauenburg. Das Land gehörte ehemals zum
alten Sachsenlande und war 1106 dem Grafen Adolf
von Schaumburg verliehen worden. Sein Sohn Ado lf
Ii. suchte das von den Slaven verwüstete Land wieder
zu heben, beförderte den Ackerbau und zog fleißige An-
siedler aus den Niederlanden nach Holstein. Einer sei-
ner Nachfolger, Graf Gerhard Vi., erhielt 1386 auch
Schleswig, als aber dessen Sohn Adolf Viii. 1459
kinderlos gestorben war, kam das Land an seinen Vetter
Christian I. von Oldenburg, König von Dänemark,
welcher vom Kaiser Friedrich Iii. 1474 die Herzogs-
würde für Holstein erwarb. Im 16. Jahrhundert theilten
die Söhne des Königs Friedrich I. von Dänemark
(1523—1533), Christian Iii und Adolf (st. 1586),
das Reich und wurden dadurch die Stifter der königlichen
und der herzoglichen (oder Holstein-Gottorpischen) Linie
(nach dem Schlosse Gottorp in Schleswig so genannt).
Der dieser Linie angchörige Herzog Karl Friedrich ver-
mählte sich 1725 mit Anna, Tochter Peter's d. Gr.
von Rußland, und sein Sohn, den die russische Kaiserin
Elisabeth als ihren nächsten Verwandten zum Throner-