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1. Die deutsche Geschichte - S. 1

1855 - Essen : Bädeker
Deutsche Urzustände. §. 1. Des deutschen Landes Grenzen und Natur. Aas Land der Deutschen zu jener Zeit, wo sie zuerst in die Geschichte eintreten, war nach Osten, Westen und Norden, nicht aber • nach Süden hin, weiter ausgedehnt, als jetzt unser Vaterland. Im Osten ging es bis über die Weichsel hinaus, im Westen reichte es bis an die Straße von Calais, die Ardennen und Vogesen, im Norden * über die schleswig-jütische Halbinsel, die Inseln der Nord- und Ostsee und die südlichen Gegenden Skandinaviens. Im Süden begrenzte die Donau, jenseits welcher gallische Stämme, wie die Bojer und Helvetier, hausten. Damals war Deutschland so weit die deutsche Zunge klang, und kein deutsches Volk gehorchte einem Fremden. Der meisten deutschen Völker Wanderungstrieb ließ keine feste Grenze zu. Viel Sumpf und Wald bedeckte den Boden. Die Römer nennen den hercynischen Wald als des inneren Deutschlands Hauptgcbirge, das sich von den Alpen auf 60 Tagereisen in die Länge und 9 in die Breite erstrecke; wir finden in dieser Benennung nur die allgemeine Bezeichnung der schroffen Hardgebirge, welche im eigentlichen Harz ihren Höhepunkt finden, weshalb der Brocken füs den höchsten Berg Deutsch- lands galt. Sie bewunderten die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen dieser Urwälder, und die ungeheuern Rettige, welche hier wild wuchsen. Bessere Obstarten gestattete das rauhe Klima nicht. Hafer, Gerste und Roggen wurden gebaut, Weizen wohl spärlich. Der Flachsbau wurde eifrig getrieben. Grasreiche Weiden nährten zahlreiches Rindvieh von kleiner, aber kräftiger Art, Schaafe und Ziegen. Wilde Pferde, Auer- ochsen, Elenthiere, Hirsche und Rehe, Wölfe und Bären, allerlei wildes Geflügel, waren in Menge vorhanden. Gold und Silber fand sich selten, dagegen Eisen und Salz zur Genüge, auch Bernstein, den sie Glas nannten. §. 2 Des deutschen Volkes Art. Es war ein Urvolk, unvermischt, kernhaft, kräftigen Leibes und Geistes. Des Deutschen hoher Wuchs, breite Brust, blaues Auge, starkes, gelblich blondes Haar, stolze Haltung setzte den Römer in Er- staunen. Seinen Namen leitete er von einem Stammvater Teut, Deut (Tuisko) ab; er nannte sich einen Deutschen. Den Fremden gegen- über nannte ersieh Germane d. h. Wehr-, Kriegsmann, daher benen- nen sie sein Stammland Germanien. Denn-Wehrhaftigkeit warseine Bender: deutsche Geschichte. 1 9
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