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1. Die deutsche Geschichte - S. 10

1855 - Essen : Bädeker
10 weiters wetteiferte, durchschritt er mühsam die Schluchten des teutoburger Waldes. Kein Ort findet sich zur Schlachtordnung. Er schlägt ein Lager auf, aber am andern Morgen beginnt der heillose Marsch von Neuem. Die Bogen sind unbrauchbar durch den Regen; es ficht Mann gegen Mann. Verzweiflung ergreift auch die tapfersten Herzen. Alles ist verloren. Varus stürzt sich in sein Schwert, Viele folgen seinem Bei- spiel. Das beste Rönierhcer ist vernichtet. Ueber dem Wehklagen der Verwundeten, dem Stöhnen der Sterbenden, dem Jammer der Gefan- genen erbraust der Siegesjubel. Deutschland ist gerettet! Die dank- bare Nachwelt preist Hermann als den Netter des Vaterlandes. Lange Reihen von Leichenhügeln zwischen Detmold und Herford, und Orts-- namen wie Todtengrund, Kohlstädt, Römerfeld, Winfeld, bezeichnen die Stätte, wo solches geschah. Das Haupt des Varus sandte Hermann an den mächtigen Mar- komannenkönig Marbod, der sich mit seinem Volke in dem rings von Gebirgen geschützten, bis dahin von den gallischen Bojern beherrsch- ten Böhmen (Bojenheim) niedergelassen hatte, ihm zu bedeuten, was deutsche Eintracht vermöchte selbst gegen den gewaltigsten Feind, und um ihn zu gleicher Schilderhebung gegen die Widersacher des deutschen Namens zu ermuntern. In Rom aber herrschte Trauer und Furcht, und der Kaiser Augustus rief in wildem Grame einmal über das andere: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder! §. 14. Wie Hermann die errungene Freiheit schirmt. Als er sich vom ersten Schrecken erholt hatte, sandte Augustus den Tiberius an den Rhein, den Feind vom Vordringen in das römische Gebiet abzuhalten; Hermann aber, der nicht erobern, sondern retten wollte, ordnete die Wehrmanneien zu kräftigem Widerstande. Tiberius hatte zunächst nur die Sorge, das Weiterumsichgreifen des Abfalls zu verhüten, und erst sein Nachfolger, Germaniens, des Drusus Sohn, begann den Krieg. Von 14- bis 16 hat er drei Feldzüge durch das nördliche Deutschland ausgeführt. Im ersten überfiel er von Wesel aus die Marsen, und verwüstete das Land weit und breit, bis Hülfe kam, und er war froh, als er wieder über den Rhein war. Im zweiten suchte er die Chatten heim, rettete den von seinen eigenen Leuten belagerten Verräther Segest, und dieser gab ihm seine eigene Tochter, Hermanns Thusnelda, die er in seine Gewalt bekommen hatte, als Siegesbeute mit. Zwar stürmte Hermann durch die Gauen, Weh und Waffen rufend; zwar erhoben sich zornschnaubend die Völkerschaften und fegten Alles, was römisch hieß, über die Grenze, aber die hochherzige Thusnelda war drüben, wohin der Ihrigen Arm nicht reichte, und mußte später mit ihrem dreijährigen Söhnlein des Germanicus Triumph- einzug in Rom zieren. Darnach ging Germanicus mit 4- Legionen zu Schiffe den Rhein und die Assel hinab durch den Zuydersee in die Ems, während andere Heerhaufen durch die Länder der Brukterer und Friesen marschirten, und nachdem die ganze Macht vereinigt war, zog er ln den teutoburger Wald, und bestattete die-Gebeine von Freund und
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