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1. Die deutsche Geschichte - S. 14

1855 - Essen : Bädeker
14 macht beider römischen Reiche. Geiserich landete 455 an der Tiber, plünderte 14 Tage lang die Hauptstadt der Welt, und kehrte mit un- ermeßlicher Beute heim. So vollzog das Gericht für all den Frevel, den Rom vor 600 Jahren an Karthago begangen hatte, ein deutsches Volk vom Niesengebirge! Die Burgunder erschienen um dieselbe Zeit am Rhein, und ließen sich im südöstlichen Gallien nieder; Genf, Lyon, Besan^on und Vienne wurden ihre Hauptstädte. — Das nordwestliche Gallien nahmen Fran- ken, die Allemannen Helveticn in Besitz. Im Jahre 449 segelten Angeln und Sachsen unter Anführung der Brüder Hengist und Horse nach Britannien. Die Briten hatten sie gegen die nördlichen Barbaren, die Pikten und Schotten, zu Hülfe gerufen. Aber nachdem sie die Hülfe geleistet, mochten sie uicht aus dem Lande weichen, vielmehr mußten die Briten, im Kampfe unterliegend, theils nach Wales, theils nach Gallien (Bretagne) flüchten; es ent- standen sieben kleine deutsche Königreiche: Kent, Sussex, Wessex, Mercia, Essex, Ostangeln und Northumberland, welche König Egbert, des großen Alfred Vater, 827 zu einem Königreiche „England" vereinigte. Da erwuchs die angelsächsische Nieseneiche, die heute mit ihren Aesten den ganzen Erdkreis sammt allen Oceanen umspannt, und wunderbar schnell christlich gerinanische Civilisation auch den rohesten Wilden spendet. Bereits in der Mitte des 5. Jahrhunderts war den» Römern im Abendlande von ihrer Herrschaft nichts übrig geblieben, als Italien und Einiges in Gallien, alles Andere war in der Deutschen Hände gefallen. §. 20. Attila, der Hunnenkönig. Attila (Etzel), Herrscher aller Hunnenstämme, zugleich Herr der Ostgothen, Gepiden, Longobarden. rc., saß zwischen der Theiß und der Donau, und empfing Tribut von dem oströmischen Kaiser. Er gedachte seine Herrschaft bis ans Weltmeer auszudehnen. An der Spitze von 700.000 Mann brach er im Frühling 451 gegen Westen auf, und alles Land, das er betrat, erfuhr es, daß er in Wahrheit, wie er sich selbst gern nannte, eine Gottesgeißel war. Alle' Mannschaft der Völker, auf die er traf, mußte sich seinem Zuge anschließen; was sich widersetzte, ward vertilgt. Die mächtigen Römerstädte jenseit des Rheins sanken in Trümmern. Schon belagerte er Orleans, und es stand, wie es schien, auf dem Spiele, ob das aus dem untergehenden Römerreiche erste- hende Europa hunnisch oder germanisch, ob es die Königin der Erde oder eine asiatische Halbinsel werden solle. In dieser Gefahr trat noch einmal aus den Römern ein großer Held und Feldherr hervor — es war der letzte — Aötius. Dieser sammelte alles streitbare Volk, verbündete sich mit den Westgothen, Burgundern, Franken, Alanen, Sachsen, und drängte den Weltstürmer bis an die Marne zurück. Hier, bei Cha- lons, geschah 452 die Hunnenschlacht, eine wahre Völkerschlacht. 162.000 fielen auf beiden Seiten, darunter der Westgothen König Dietrich. So grimmig war der Kampf, daß die Sage noch drei Tage
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