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1. Die deutsche Geschichte - S. 30

1855 - Essen : Bädeker
30 / Die altdeutsche Sprache erscheint in allen Schriften jener Zeit so- wohl im Hochdeutschen (Krist), als im Niederdeutschen (Heliand) und im Angelsächsischen (Kädmon), äußerst volltönend und so reich an Formen, daß unsere neudeutsche dagegen matt und arm ist. Otfried war ein Schüler des um gelehrte Schulbildung der Geist- lichen und um christliche Volksunterweisung hochverdienten Hrabanus (Rhabanus) Maurus zu Fulda. 8- 38. Der Vertrag zu Verdun. 843. Nun erhob Lothar die Waffen, um sich des Lanzen Reichs zu be- mächtigen. Da Pipin gestorben war, so hatte sich Karl in Besitz seines Gebiets gesetzt. Er und Ludwig verbündeten sich zu gegenseitigem Schutze und lieferten dem gemeinsamen Feinde die blutige Schlacht bei Fontenai (841). Lothar floh; aber seine Schlauheit erwirkte ihm beim Friedensschlüsse die größten Vortheile. In der berühmten Theilung zu Verdün, 11. Aug. 843, empfing Lothar die Kaiserwürde, Italien und alles Land die Rhone hinauf und den Rhein hinab bis an die Nordsee, unter dem Namen Lotharingien; Ludwig die deutschen Länder rechts vom Rhein und links nur noch die Gebiete von Mainz, Worms und Speier, unter dem Namen Deutschland; Karl, der Kahle zubenannt, den Westen bis an die Pyrenäen und den'ozean, unter dem Namen Frankreich. Lothars Stamm erlosch bald (875), und nun wurden Lotharingiens Länder der 1600jährige Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland. Erst von jetzt an also gibt es ein Frankreich und ein Deutschland als gesonderte Königreiche. §. 39. Ludwig der Deutsche und Karl der Dicke. Ludwig der Deutsche ist demnach der erste König von Deutschland und regierte von 843—876. Zu Frankfurt am Main nahm er seine Residenz. Er war ein Fürst von Kraft und guter Ge- sinnung, aber Zerwürfnisse mit dein Bruder Karl imb mit seinen eigenen Söhnen lähmten ihn. Bei diesen inneren Unruhen konnten schwächere Völker es wagen, Deutschland heimzusuchen. Das eine wa- ren die Normannen, Bewohner Dänemarks und Norwegens, die, Abenteuer, Kampf und Beute suchend, auf leichten Schiffen unter kleinen Königen die nördlichen Meere durchschwärmten, in die Elbe, den Rhein, die Schelde und Seine eindrangen, die Gegenden ausplünderten und verheerten, und mit Beute beladen eben so schnell verschwanden, als sie gekommen waren. „Von der Normannen Wuth erlöse uns, lieber Herr und Gott!" betete man in allen Kirchen. Das andere waren die Slaven, die sich nach der Völkerwanderung, in viele Völkerschaften getheilt, als Wenden, Milzen, Obotriten, Brennen, Czechen, Avarcn, Mähren, Preußen rc., in den von den Deutschen verlassenen Län- dern jenseits der Elbe und in dem heutigen Sachsen, in Mähren, Böhmen, ' Oesterreich und Jllyrien niedergelassen hatten. Gegen die Normannen konnte Ludwig wenig ausrichten; gegen die Slaven setzte er zum Schutz der Grenzen Markgrafen ein. Er starb 876 zu Frankfurt. Seine
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