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1. Die deutsche Geschichte - S. 31

1855 - Essen : Bädeker
31 3 Söhne theilten sich in das Reich. Der jüngste, Karl der Dicke, überlebte seine Brüder, und vereinigte wieder die deutschen Gebiete (882), zog sich aber dadurch, daß er die verhaßten Normannen, als er sie ver- nichten konnte, dafür, daß ihr Anführer die Taufe empfing, ungestraft abziehen ließ, allgemeine Verachtung zu. Dennoch wählten ihn auch die Franzosen zu ihrem Könige, und Karl der Dicke vereinigte gar Karls des Großen meiste Länder unter seinem Scepter. Als nun die Normannen wiederkamen, und er ihnen beii Frieden abkaufte, da setzten ihn die deutschen Fürsten ab, und die französischen würden es auch ge- than haben, wäre er nicht 888 gestorben. ■ §. 40. Der Karolinger Ausgang. An Karls des Dicken Stelle trat sein Neffe Arnulf, Herzog von Kärnthen, ein tapferer und würdiger Mann. Er schlug die Normannen bei Löwen dergestalt aufs Haupt, daß zwei ihrer Könige, Gottfried und Siegfried, fielen, und sie nie wiederzukommen wagten. Dafür priesen ihn alle Völker. In seinem Reiche stellte er Ordnung und Gehorsam wieder her; Frankreich erkannte ihn als seinen Oberherrn. Dann ging's nach Italien, wo arge Verwirrung herrschte. Vor ihm beugte sich Alles; der Papst setzte ihm die Kaiserkrone auf, das rö- mische Volk schwur ihm den Eid der Treue. Aber eben heimgekehrt, raffte ihn der Tod hin, 809, und sein Sohn Ludwig war erst 0 Jahr alt. Der durch seine Arglist und Hartherzigkeit berüchtigte Erz- bischof Hatto von Mainz ward Reichsverweser. Nun kamen böse Zeiten. Jeder Fürst that, was ihm wohlgefiel, und kümmerte sich nicht um des Reiches Noth. Das benutzten die Ungarn (Madschiaren), rohe, heidnische Barbaren finnischen Stammes. Arnulf hatte sie, als er gen Italien zog, herbeigerufen, um den Herzog von Mähren und Böhmen zu züchtigen, der ihm den Gehorsam verweigerte. Was sie hier im Uebermaße gethan, das mußte jetzt unser Vaterland büßen. Mit Recht rechnend auf der Deutschen Zwietracht, brachen sie in unge- heuern Schwärmen herein, jagten die kleinen Heere, die sich ihnen ent- gegenstellten,' auseinander, und hausten fürchterlich. Vor Gram über diesen Jammer, den er nicht abwenden konnte, starb Ludwig 911. Mit ihm erlosch das Haus der Karolinger in Deutschland; in Frank- reich ging es erst 987 aus, als nach dem Tode Ludwigs des Faulen der Herzog Hugo Capet sich der Krone,bemächtigte, von welchem nunmehr alle französischen Könige abstammen. §. 41. Konrad I. 911—918. Die Deutschen wählten jetzt den Herzog von Sachsen, Otto den Erlauchten, zu ihrem Könige; allein er verwies sie an den Herzog Konrad von Franken, der mächtiger sei. Dieser nahm die Krone an, und war ihrer würdig. Er stellte das königliche Ansehen und die Ruhe des Reiches wieder her. Leider ließ er sich durch Hatto verleiten, daß er den Sohn Ottos, Heinrich von Sachsen, zwingen wollte, einige vom Vater ererbte Gebiete abzutreten; denn Heinrich, von den Seinigen
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