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1. Die deutsche Geschichte - S. 53

1855 - Essen : Bädeker
53 können, wäre die kaiserliche Macht nicht in den unselige,: Kämpfen um ihr Dasein verblutet. §. 71. Konrad Iv , 1250—1254, und Konradin, 1268. Konrad, Friedrichs Ii. Sohn und Reichsverweser, der seines Hauses Ansehen im Reiche mühsam, doch nicht ohne Glück aufrecht gehalten, vernahm nicht sobald die Kunde von seines Vaters Hingang, als er sofort nach Italien eilte, sich seines reichen Erbes zu versichern. Denn schon hatte der Papst ihm dort viele Große abwendig gemacht, und Manfred, der die brüderlichen Rechte mit tapferem Schwerte verthei- digte/ bedurfte seiner Gegenwart. Viele seiner Unterthanen empfingen ihn mit Jubel; aber die Hauptstadt Neapel mußte mit Gewalt zum Gehorsam gezwungen werden. Kaum sah er sich im unbestrittenen Besitz seines Erblandes, da starb er, Gift statt Arznei trinkend, und hinterließ einen erst zweijährigen Sohn, welchen die Italiener Conradino, den kleinen Konrad, nannten — Konradin. Da erkannten die Si- cilianer und Neapolitaner Manfred als ihren König an. Allein der Papst schleuderte auf ihn den Bannstrahl, und Lot die Krone mehreren Fürsten/^/ an, die das ungerechte Gut von sich wiesen, bis Karl von Anjou, der Bruder des französischen Königs Ludwig des Heiligen, sie als päpstliches Lehn annahm. Manfred trat diesem bei Venevent gegen- über; aber Verrath gab den Sieg in die Hände des Feindes, und er suchte und fand den edeln Heldentod (1261?). Nicht lange, so machte Habsucht und Grausamkeit den Franzosen seinen Unterthanen verhaßt; sie luden Konradin ein, das Erbe seiner Väter in Besitz zu nehmen. Der sechzehnjährige Jüngling, getragen und beseelt von seiner großen Ahnen Geist, zog hin; er wollte lieber sterben, als rühmlos leben. Die italienischen Städte und selbst Nom, das mit dem Papst in 'Fehde lebte, hießen ihn willkommen, und ließen ihre Schaaren zu ihm stoßen. Es war ein Triumphzng. Erst bei Tagliacozzo in Apulien stieß er auf den Feind. Schon war der Sieg in Konradins Händen, aber durch der Seinen Unvorsichtigkeit verwandelte er sich in eine entscheidende Niederlage. Konradin ward gefangen, und gegen den Spruch der Richter, auf Befehl des französischen Thronräubers, mit seinem Freunde Friedrich von Baden, der auch von Oesterreich heißt, auf dem Marktplatze zu Neapel enth au ptet 1208. Mit festem Muthe, aber mit dem Schmerzens- ruf: „Ach meine arme Mutter!" betrat der Sprößling so vieler Kaiser das Blutgerüst. Sv endete der letzte der Hohenstaufen! — „Wirf einen Schleier um, o Sonne! Der letzte Staufen ist nicht mehr!" §. 72. Das Interregnum. Das Interregnum (Zwischenreich) ist die Zeit, in welcher Deutsch- land ohne Haupt war — „die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Sie beginnt schon mit Friedrichs Ii. Tode. Denn Konrad war seitdem für das Reich nicht mehr vorhanden, und der Gcgenkönig Wilhelm von Holland, ein Sklave der Priesterpartei, war so machtlos und verachtet, daß er für nichts galt. Als er bei einem Einfalle in Westfriesland, 0
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