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1. Die deutsche Geschichte - S. 101

1855 - Essen : Bädeker
101 cs mit Ketten an den Himmel gebunden, prallte sein Stolz ab. Der Kaiser aber, welcher jetzt glaubte, nach Belieben im Reiche schalten und walten zu können, erließ 1629 das Restitutionsedikt, wornach alle geistlichen Güter, die seit dem passauer Vertrage evangelisch geworden waren (2 Erzbisthümer, 12 Bisthümer und zahllose Stifterund Klöster), wieder katholisch und die Reformirten nicht geduldet werden sollten. Und die Liga beschloß keine ihrer Eroberungen zurückzugeben, bis ihre Kriegskosten ersetzt seien. Des Wallenstein glaubte Ferdinand nun nicht weiter zu bedürfen; er gab endlich den allgemeinen Klagen über die Schandthaten der Wallensteiner Gehör, und gebot dem furchtbaren Feld- herrn, seine Armee zu entlassen. Wallenstein gehorchte wider alles Erwarten. §. 127. Gustav Adolph, König von Schweden. Er war Gustav Wasa's Enkel, geb. 1594, vermählt mit einer Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, glücklich in seinen Kriegen- mit Dänemark, Rußland und Polen, der größte Feld- herr seiner Zeit und der edelste der Helden, ein wahrhaft evangelisch frommer Fürst. „Und sein Gang ist Sturm, Und sein Lauf ist Strom, Und sein Wollen Thurm, Und sein Herz ein Dom. Und Blitz seine That, Und Segen sein Pfad, Triumph sein Blick, Und seine Braut das Glück." Vom Kaiser vielfach gekränkt, von Wallenstetn feindselig behandelt und bedroht, geboten ihm Politik und Religion, sich seiner unterdrückten Glaubensgenossen in Deutschland anzunehmen. Am 4. Juli 1630 lan- dete er auf der pommerschen Insel Rügen mit nur 13,000 Kriegern, und begann sein großes Werk mit Gebet in Jesu Namen. Schnell vertrieb er die Kaiserlichen aus Pommern, dann ging's ins Vranden- burgische. Allein der schwache Kurfürst Georg Wilhelm, sein Schwager, der ganz unter der Leitung seines katholischen Ministers, des Grafen Adam von Schwarzenberg, stand, mußte zum Beitritt gezwungen werden, und dann, als er Magdeburg zu entsetzen eilte, wollte ihn der Kurfürst von Sachsen nicht durch sein Gebiet ziehen lassen. Magdeburg, von Tilly hart belagert, weil es sich geweigert hatte, eine ligistischc Besatzung aufzunehmen, schrie flehentlich um Hülfe, und als Sachsen endlich den Durchzug gestattete, war die reiche, mächtige Stadt untergegangen (20. Mai) 1631. Tillys Reitergeneral, der verwegene Graf von Pappen heim, hatte sie mit Sturm genommen, in Äsche verwandelt, und 30,000 ihrer Bewohner waren durch Schwert und Flam- men umgekommen. Des Königs Herz blutete; er schwur dem Mordbrenner Rache. Dieser war nach Leipzig gezogen; Gustav Adolph stand ihm bald gegenüber. Bei Breitenfeld 17. Sept. 1631 erlag Tilly, der bisher nur den Sieg gekannt hatte, seinem größern Gegner, und erst am Lech endigte seine Flucht. Der Sieger folgte ihm auf einem weiten Umwege nach
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