1844 -
Stuttgart
: Metzler
- Autor: Hugendubel, Christian Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gelehrtenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Alexander der Große.
eben so schnell kehrte er wieder zurück, und zeigte unter dem
rauschendsten Beifall durch verschiedene Wendungen, daß er des
Thieres vollkommen Meister sey. Der entziickte Vater kaufte
das Pferd für seinen Sohn, der es vorzüglich lieb gewann und
Bukephalos nannte.
In der Schlacht bei Chäronea (338), wo die Griechen
ihre Unabhängigkeit verloren, focht der achtzehnjährige Alexander
mit solcher Tapferkeit, daß Philipp nach errungenem Sieg, ihn
freudig umarmend, ausrief: „Mein Sohn, suche dir ein anderes
Königreich, Makedonien ist für dich zu klein!" Auch in den
Krieg gegen die streitbaren Triballier (im heutigen Servien)
begleitete er seinen Vater und rettete ihm einmal im Gefechte
das Leben.
Philipp war eben mit den Vorbereitungen zu einem Kriegs-
zuge gegen die Perser beschäftigt, welche er mit vereinter Macht
der Griechen und Macedonier für ihre Einfälle in Griechenland
züchtigen wollte, als er durch die Hand eines Mörders fiel. —
Alexander, noch nicht völlig 20 Jahre alt, bestieg den Thron.
Er bestrafte die Theilnehmer an der Ermordung seines Vaters,
brachte die unruhigen Triballier und Illyrier wieder zum Gelwr-
sam, und gab durch die Zerstörung Thebens (Sept. 335) den-
jenigen griechischen Staaten, welche das maccdonische Joch ab-
werfen wollten, ein abschreckendes Beispiel seiner Strenge. P i n-
dar's Haus blieb verschont; Alexander hatte die unsterblichen
Werke desselben gelesen, und betrachtete den Ort, wo der große
Dichter 100 Jahre zuvor gewohnt, als ein Heiligthum.
Zum Oberbefehlshaber der Griechen ernannt, trat der
junge Fürst im Frühling 334 seinen großen Eroberungszug an.
Er führte 30,000 Fußgänger und 5,000 Reiter durch Thrakien
über den Hebrus (die Maritza) nach Sestos (Jalova), und
setzte hier, wo der Hellespont sehr schmal ist, nach Asien über.
Auf den Gefilden von Troja zeigte man noch die Grabmäler
des Achilleus und Patroklos. Alexander feierte das Andenken
der griechischen Helden, die er sich zu Vorbildern gewählt hatte,
durch ein großes Opferfest. Jenseit des Granlkus (Susug-