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1. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 135

1844 - Stuttgart : Metzler
Constantin der Große. iss neue Lehre nicht vertilgt werden könne. Das Christenthum schien ihm für die öffentliche Ruhe und Wohlfahrt nicht nur ohne Ge- fahr zu seyn, sondern die Bekenner desselben zeigten sich ihm auch durch ihr sittlich strenges Leben und ihren Gehorsam gegen die Gesetze als die besten Bürger. Er gestattete daher vollkommene Glaubensfreiheit, gab den Christen die ihnen entrissenen Bet- häuser zurück und suchte die Einigkeit unter ihnen zu erhalten. Die Huldigungen, welche er für seine weiser: Verordnungen von den Christen empfing und der allmählig in ihm festwurzelnde Glaube, daß er sein Glück der Begünstigung der neuen Lehre zu danken habe, vermehrte allmählig seine Liebe zu derselben. Die Geistlichkeit erhielt die Erlaubniß, Vermächtnisse und Schenkun- gen anzunehmen; die bedeutendsten Staatsämter wurden Christen übertragen, die Heiden in der Ausübung ihrer Religion be- schränkt, mehrere ihrer Tempel zerstört und dagegen in den ange- sehensten Städten des Reiches christliche Kirchen erbaut. Auf Constantius Befehl erhob sich über dem heiligen Grabe ein Tem- pel, welcher au Größe und Ausschmückung den prächtigsten Ge- bäuden der alten Welt au die Seite zu setzen war. Seine fromme Mutter Helena ließ über der Höhle, wo der Erlöser geboren wurde, und auf dem Oelbcrge, wo er gen Himmel fuhr, würdige Bethäuser erbauen und wallfährtete noch in hohem Alter nach Palästina, um die heiligen Orte zu besuchen. Unter dem mächtigen Schutze des Kaisers gewann das Christenthum schnell eine Menge neuer Bekenner; aber viele lie- ßen sich nur in der Hoffnung ans weltliche Vortheile taufen und blieben im Herzen unbekehrt. Der Gottesdienst wurde mit un- nützem Gepränge überladen und wirkte mehr auf die Sinne, als auf Geist und Gemüth. Es ist oben der Stadt Constantiuopel gedacht worden. Diesen Namen erhielt sie erst von Constantin, welcher seinen Sitz hiehcr verlegte; vorher hieß sie Byzanz. Mancherlei Ursachen mögen den Kaiser zu diesem folgenreichen Entschlüsse bewogen haben: eine durch mancherlei Beleidigungen erzeugte Abneigung gegen Rom, die Hoffnung, fern von dem Senate selbstständiger
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