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1. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 147

1844 - Stuttgart : Metzler
Muhammed. 147 kindlich machen sollte, dem falschen Propheten mit Schwert oder Dolch eine tödtliche Wunde beizubringen. Schon hatten die Verschworenen Muhammeds Wohnung umringt, da entkam er durch eine List. Er befahl nämlich seinem Vetter Ali, sich statt seiner auf sein Bett zu legen und in seinen grünen Mantel zu hüllen, trat hinaus, warf den Meuchelmördern eine Handvoll Staub in das Gesicht und entwischte. Als die Verschworenen sich von der Ueberraschung erholt und ihre Augen gereinigt hat- ten, blickten sie durch eine Ritze der Thüre in das Schlafgemach und glaubten in dem grünen Gewände den Muhammed zu sehen. Ihrer Sache gewiß, verschoben sie die Ausführung des Anschla- ges bis gegen Morgen. Da trat Ali heraus, und sie waren betrogen. Muhammed floh nach Medina, wo er schon viele An- hänger zählte. Fünfhundert Einwohner der Stadt kamen ihm mit Jubel entgegen und verherrlichten seinen Einzug. Die Flucht (Hcdschra) Muhammeds wurde in der Folge von seinen Beken- nern zum Anfangspunkte ihrer Zeitrechnung gemacht; sie fällt ins Jahr 622 nach Christo. In Medina wuchs sein Anhang so schnell, daß er, der anfangs sich zur Verbreitung seiner Lehre bloß der Predigt bedient hatte, in kurzer Zeit derselben durch Waffengewalt neue Anhänger zuwenden konnte. Muhammeds Tapferkeit und Freigebigkeit, besonders aber die Hoffnung ans reiche Beute, führte ihm einen Stamm nach dem andern zu, und durch die großen Belohnungen, welche die Gläubigen (Mos- lemen) nach diesem Leben finden sollten, begeisterte er den feuri- gen Araber zu einem Muthe und einer Todesverachtung, die wirklich bewundernswürdig sind. Das Schwert, sprach er, ist der Schlüssel des Himmels; ein für die Sache Gottes vergosse- ner Tropfen Bluts und eine unter den Waffen zugebrachte Nacht süld verdienstlicher, als zwei Monate zu leben und zu fasten. Glücklich ist derjenige, welcher fällt in der Schlacht! Seine Sünden sind ihm vergeben; ani Tage des Gerichts werden seine Wunden glänzen wie Rubinen und duften wie Moschus; der Verlust der Glieder wird ihm ersetzt durch die Flügel der Engel 10 *
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