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1. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 190

1844 - Stuttgart : Metzler
190 Kaiser Friederich der Rothbart. den!" Da stimmten die Deutschen freudig den Kriegsgesang an, und Alle fühlten sich von frischem Muthe belebt. Als der folgende Morgen anbrach, lagen Herren und Knechte auf den Knieen, gelobten Buße und empfingen das heilige Abendmahl. Jetzt ordnete der Kaiser die Schlacht; nachdem der erste heftige Angriff der Türken blutig zurückgewiesen war, drangen die Deut- schen mit so unwiderstehlicher Gewalt in den Feind, daß das um geheure Heer wie Spreu auseinander stob und 10,000 Todte auf dem Platze ließ. Es war ein herrlicher Sieg, an dem der Herzog von Schwaben den rühmlichsten Antheil batte. Am Abende des 15. Mai lagerten die Kreuzfahrer, von ei- nem treulosen Wegweiser irre geführt, in einer öden, wasserlosen Gegend, wo weit und breit weder für Menschen, noch für Pferde Nahrung zu finden war. Vom fürchterlichsten Durste gequält, tranken Viele das Blut getödteter Zugthiere, und mancher wak- kere Kriegsmann, welcher den Tag zuvor kampfesmutbig auf die Saracenen losstürzte, sank jetzt verschmachtend dahin, und seine letzten Seufzer verhallten in dem wilden Jauchzen der das Lager umschwärmenden Türkenhorden. Die Gegend, welche man den 16. erreichte, bot zwar schlechtes Wasser und etwas Gras für die Pferde dar; aber es fehlte so gänzlich au Holz, daß Sättel und alte Kleider die wenigen schwachen Feuer unterhalten mußten, an denen man Esels- und Pferdefleisch, beinahe die einzige Nah- rung, kochte. Kilidsch Arslan, mit der Noth der Kreuzfahrer wohl be- kannt, schickte nun eine Gesandtschaft in ihr Lager und ließ Frie- den und Lebensmittel anbieten, wenn ihm 300 Centner Goldes oder von jedem Pilger ein Goldstück bezahlt würde. Friederich aber antwortete: „Ein Kaiser der Deutschen ist gewohnt Zins zu empfangen, aber nicht zu geben. Unter der Hülfe Gottes werden wir uns mit dem Schwerte Balm brechen. Genügt aber ein einziges Goldstück als Lösegeld für uns Alle, so soll es so- gleich ausbezahlt werden." Ergrimmt über diese Sprache, ent- fernte sich die Gesandtschaft mit der Drohung: „Morgen um die dritte Stunde werden wir euch zur Schlacht rufen."
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