Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuere Geschichte - S. 197

1843 - Berlin : Sander
Anfang der Gegenreformationen. 197 Befugniß die säumigen Bischöfe anzutreiben: die Beschlüsse einer Synode — sie war in Salzburg gehalten worden — in Ausfüh- rung zu bringen: den Bischof zu Regensburg und sein Capitel zur Errichtung eines Seminars anzuhalten: genug eiue Art von geistli- cher Oberaufsicht überträgt er ihm: er geht mit ihm zu Rathe, ob es nicht gut sei, Seminarien von Klostergeistlichen zu errichten, wie es Seminarien von Weltpriestern gebe. Sehr gern läßt sich der Herzog darauf ein. Nur fordert er, daß nun auch die Bischöfe den fürstlichen Rechten, weder den hergebrachten noch auch den neuer- theilten, zu nahe treten, daß der Clerus von seinen Obern in Zucht und Ordnung gehalten werden möge. Es finden sich Edicte, in de- nen der Fürst die Klöster als Kammergut betrachtet und einer welt- lichen Verwaltung unterwirft. Wenn das protestantische Fürstenthum int Laufe der Reformation kirchliche Attribute an sich gebracht hatte, so gelang nunmehr das Nämliche auch dem katholischen. Was dort im Gegensatz gegen das Papstthum, geschah hier in Vereinigung mit demselben. Setzten die protestantischen Fürsten ihre nachgeborenen Söhne als postulirte Ad» ministratoren in die benachbarten evangelischen Stifter, so gelangten in den katholisch gebliebenen die Söhne der katholischen Fürsten un- mittelbar zur bischöflichen Würde. Von allem Anfang hatte Gregor dem Herzog Albrecht versprochen, nichts zu versäumen, was zu seinem oder seiner Söhne Besten sein dürfte: in Kurzem sehen wir zwei dieser Söhne im Besitze der stattlichsten Pfründen: der eine von ihnen steigt allmälig zu den höchsten Würden des Reiches. Allein auch überdies bekam Baiern durch die Stellung, die es annahm, an und für sich eine hohe Bedeutung. Es verfocht ein großes Princip, das eben zu neuer Macht emporkam. Die minder- mächtigen deutschen Fürsten dieser Gesinnung sahen in Baiern eine Zeit lang ihr Oberhaupt. Denn so weit nur die Macht des Herzogs reichte, beeiferte er sich die katholische Lehre herzustellen. Kaun: war ihm die Grafschaft Haag angefallen, so ließ er die Protestanten, welche der letzte Graf daselbst geduldet, verjagen, und Ritus und Glauben des Katholi- cismus wieder einführen. In der Schlacht bei Moncontour war Markgraf Philibert von Baden-Baden geblieben. Der Sohn dessel» den, Philipp, erst zehn Jahr alt, ward in München unter der Vor- mundschaft Albrechts, wie sich versteht, im katholischen Glauben
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer