1868 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Deutsche Geschichte.
mehrere Male die Kirche, und lernte noch in seinen späteren
Jahren die früher nicht geübte Kunst des Schreibens. Sein
Rathgeber bei allen wichtigen Unternehmungen war der gelehrte
Mönch Alkuin aus England. — Diesen tüchtigen Fürsten
wählte der Papst Leo Iii. zum Schutzherrn der Kirche und
krönte ihn am Weihnachtsfeste 800 in der Peterskirche zu Rom
feierlichst zum römischen Kaiser. Seine Hülle ruht in Aachen.
Nach Karl d. Gr. bestieg sein schwacher, unfähiger Sohn
Ludwig der Fromme den fränkischen Thron. Seine Ohn-
macht einsehend, theilte er bald das Reich erst unter seine drei
Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig, und als ihm später
noch ein Sohn geboren wurde, unter alle vier. Das verdroß
die ersteren, und so empörten sie sich gegen ihren Vater. Das
Heer, welches dieser gegen sie absandte, ging bei Colmar zu
ihnen über (woher diese Gegend noch heut „das Lügenfeld"
heißt), und Lothar nahm seinen Vater sogar gefangen. Zwar
befreite ihn sein Sohn Ludwig, doch ergriff auch dieser bald
gegen ihn die Waffen, als er wegen des gestorbenen Pipin
eine neue Theilung vornahm. Aus Gram über all sein Un-
gemach starb Ludwig d. Fr. zu Ingelheim, und seine Söhne
theilten sich nach längerem Zwist zu Verdun (843) selbst in
das fränkische Reich. Lothar erhielt die Kaiserwürde und das
fränkische Italien, Karl der Kahle Westfranken und Ludwig der
Deutsche Ostfranken (Deutschland), und damit er auch Wein-
berge habe, die Städte Worms, Speier und Mainz. Hierdurch
wurde der Grund zur Bildung der Reiche Deutschland,
Frankreich und Italien gelegt. In Deutschland starben
die Nachkommen Karls (Karolinger) mit Ludwig dem Kinde
aus, wonach dasselbe ein Wahlreich wurde, indem man Fürsten
bald aus diesem, bald aus jei.em mächtigen Hause zu Kaisern
wählte.
4. Die sächsischen Kaiser (9i8-i024).
Von ihnen merken wir besonders zwei: Heinrich I. und
dessen Sohn Otto I.