1868 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Fischer, Ferdinand Ludwig
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
24
Deutsche Geschichte.
reich zurückkehrte, sich dort die höchste Staatsgewalt anmaßte und
darauf siegreich gegen Oesterreich, welches in Italien wieder
die Waffen ergriffen hatte, und gegen Deutschland kämpfte.
Dies veranlaßte den Frieden zu Luneville (1801), in wel-
chem der Rhein als Grenze zwischen Deutschland und Frank-
reich festgestellt wurde. — 1804 ließ sich Bonaparte als Na-
poleon I. zum französischen Kaiser krönen, und von da ab
kannte sein Ehrgeiz keine Grenzen mehr. Dem entgegen zu
treten, verbanden sich die meisten europäischen Fürsten gegen
ihn; allein er schlug die vereinten Oesterreicher und Russen bei
Austerlitz (1805) und zwang sie zum Frieden von Pres-
burg, in dem Oesterreich mehrere seiner Besitzungen an Frank-
reich abtreten mußte. Darauf erhob Napoleon Baiern und
Würtemberg zu Königreichen, Baden zum Großherzogthum,
und erklärte diese Staaten für unabhängig vom deutschen Reiche;
um aber Deutschland weiter zu schwächen, stiftete er 1806 den
Rheinbund, wobei sich 16 deutsche Fürsten vom Kaiser und
Reich lossagten. Dies veranlaßte Franz Ii. die deutsche Krone
niederzulegen und sich von da ab als Franz I. nur Kaiser
von Oesterreich zu nennen; denn mit des deutschen Reiches
Herrlichkeit war es vorbei. Wie es Napoleon gelang, in dem-
selben Jahre (1806) auch Preußen in den Staub zu treten —
das ist schon früher erzählt worden. Doch als der Nimmer-
satte Ländereroberer nun auch noch 1812 seine Hand gegen
Rußland ausstreckte, ereilte ihn, wie ebenfalls schon ange-
deutet wurde, die strafende Hand Gottes. Die gegen ihn ver-
einigten Fürsten, Preußen an der Spitze, nahmen zwei Mal
Paris ein, und Napoleon wurde zuletzt auf die Insel St. Helena
verbannt, woselbst er 1821 gestorben ist. — Gleich nach der
Verbannung Napoleons kamen sämmtliche vereinigte Fürsten in
Wien zu einem Congreß zusammen, um daselbst Alles, was bis-
her umgestürzt war, wieder aufzurichten und zu ordnen. Zugleich
wurde hier der deutsche Bund gestiftet, in welchem sich die
deutschen Fürsten zu ihrem innern und äußern Schutz vereinigten.