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1. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 64

1824 - Berlin : Amelang
64 t daß es die Scene der Handlung auf der Erde beginnen un5 im Himmel endigen, und so Menschliches und Göttliches sich wechselseitig bedingen und durchdringen läßt. Noch reicher endlich, als die dramatische Poesie — von welcher bis jetzt nur der kleinste Theil bekannt ist — mußte die didaktische ausfallen, theils wegen des lehrbegierigen und gelehrigen Charakters der Nation, theils wegen der belehren- den Form der Veda's und der cpisodenreichen Epopöen. Beide prägten zum Typuö des Lehrgedichts besonders den Dialog aus, und da nun die Inder, vermöge ihrer Jncarnations-Idee, und des Glaubens an eine Seelenwanderung, die auf der Braminen- lehre, daß alles Leben ein Ausfluß aus der Gottheit, und eine endliche Wiedervereinigung mit derselben sey, beruht, — den Thieren einen höhern göttlichen Charakter beilegen, so wird es begreiflich, wie denselben — als vermeintlichen Vernunftwesen — so häufig jene Dialogen über Weisheit und Tugend in den Mund gelegt werden, und wie auf diese Weise, als eine Un- tergattung des Lehrgedichts, die Thierfabeln, oder Apologen, nach Art der spätern Aesopischen, — entstehen konnten. Anmerk. Erfinder und Verfasser dieser Naturfabel (dz/oe) Wischnu-Surma und Pilpai (letzterer 400 a* Chr.(?)) v. beiden Sammlungen, die des P. ins Pehlvi für den Pers. Hof und in mehr alö 20 Sprachen übersetzt. §. 26. Aus diesem Umriß der Hauptzweige der Sanskrit-Littera- tur ergibt sich unwiderleglich, daß dieselbe die Litteratur des gebildetsten Original-Volks des Orients, daß sie eine sehr reiche, sehr alte und daher höchst merkwürdige Litteratur ist, die eines um so tiefern Studiums bedarf, je weniger die Schätze derselben schon vollständig zu Tage gefördert, kritisch geordnet, chronologisch bestimmt, in getreuen Übersetzungen dargelegt, und je größer die Schwierigkeiten sind, die sich bei dieser mühevollen Diaskeuase dem gelehrten Forscher entgegen thürmen. — §. 27. Die chronologischen Systeme der Braminen, die, Millionen von Jahren umfassend, die Geschichte ihres Volkes in eine hohe Urzeit hinaufrücken, sind, weil sie auf keinen sichern wissenschaftlichen Grundsätzen beruhen, auch nicht ein- mal den Stempel der Alterthümlichkeit und Echtheit für sich haben, für die Zeitbestimmungen der Landesgeschichte weniger als für die periodische Anwendung einiger Mythenkreise von Gewinn und Bedeutung. Eher als aus diesem poetisch-astro- nomischen Zeit-Cykeln läßt sich von dem uralten Daseyn, /
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