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1. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 107

1824 - Berlin : Amelang
auftraten, und die ursprünglich rohe Masse ihrer eigenen sowohl, als die ungleichartige Menge ihrer auswärtigen Völker nur durch Waffengewalt, durch Fr ohn und Furcht, in leidendem Gehorsam zu erhalten vermochten. Vergk. Horocl. I. 99. Xen. Cyr. I. Z, iß, - §. 7. Das Religionswesen der Meder ist seiner geschichtli- chen Entwickelung und seinem materiellen Inhalt nach von zwei verschiedenen Zeit- und Standpunkten aus zu betrachten: als Volks- und Priester-Religion, vor und nach der Reformation durch Jo roa st er. Jene erste Periode ist die Periode der Finsterniß, des sinnlichen und sündlichenj Natur- und Ahriman-Dienstes, diese letztere die Periode des Lichts oder des gelauterten und erleuchteten Ormuzd-Dienstes. Schwieriger ist die chronologische Bestimmung dieser zwiefachen Zeiträume; vielleicht daß der erste in die Zeiten fällt, wo die Meder von Ober- Asien aus in einzelnen Stämmen süd- und westwärts in ihre Bergfesten-Sitze einzogen, und als rohe Berg- ansiedler mehr verwilderten, als sich entwilderten, was wahrscheinlich zwischen 1500 — 900 geschah; daß der letzte Zeitraum dagegen — der Refovmations - Zeitraum vom siebenten Jahrhundert vor Christi Geburt, also mit dem Anfange der medischen Eroberungen zugleich anhebt und von da abwärts läuft. Denn gerade zwischen dem 7tenund 6tenjahrhundert unter Phraortes und Cpa- yares, den politischen Reformatoren Mediens, mag auch Z oro áster, als Wiederhersteller des National - Kultus aufgetreten seyn, dessen amtliche Besorgung damals schon, wie bei den Israeliten, in den Händen einer besondern Priesterkaste, der Magier, lag. Wie diese Magier-Reli- gion in ihrer Quelle und nächsten Ableitung beschaffen gewesen seyn mag, ob sie von reinen Urbegriffen über Gott und göttliche Dinge ausgegangen und in spätern Natur- und Sinnendienst verfallen, oder ob der letztere von Anfang an herrschend, immer tiefer zum rohesten Fetischmus herabgesunken sey, ist zweifelhaft, desto ge- wisser dagegen, daß, wie Jesus gegen die Pharisäer, so Zoroasier gegen die Magier, als Religions-und Sit- fenverderber eifert, und auf eine gänzliche Verbesserung und Wiedergeburt ihre- ungöttlichen Wesens in Wort und Werken dringt. Die Bücher, in welchen diese und an- dere Glaubens- und Sittenlehren dieses medischen Weisen von ihm und seinen neu bekehrten Jüngern und Priestern
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