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1. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 388

1824 - Berlin : Amelang
388 Griechenland, wie in der ganzen alten Welt herkömmlich — recht — und sittlich gebilligt, bis das Christen- thum der Lehre von den Menschen-Rechten und Pflichten durch die ethisch-kosmopolitische Jde^.der Gottes-, des Vaters! und der Bruderliebe eine würdigere Lichtgestalt gab — erscheint um so weniger hart und drückend, je mehr die Lebensart in den Grenzen patriarchalischer Ein- falt und der Ton des Umganges in der freundlichen und feierlichen Form eines edlen und ritterartigen Familien- lebens sich erhielt. Paris und An chi ses sind Hirten; die Freier de? Penelope holen das Stück Vieh von der Heerde, wie Abraham, und schlachten! Selbst ein Eumäus wird durch das ehrende Beiwort 2?7; menschlich geadelt, und erscheint nichts weniger als verachtet. In einem ähnli- chen Humanitäts-Verhältniß stehen die Frauen der he- roisch - homerischen Welt. Zwar sind sie eigentlich nur Dienerinnen des Herrn und seiner Bedürfnisse, theilen auch wohl seine Liebe und seinen Umgang mit Sklavinnen des Hauses; jedoch werden ihre persönlichen Eigenschaften geachtet, ihre ehelichen Verhältnisse geehrt, und ihre Pflich- ten und Rechte gegen den Gatten und das Hausgesinde anerkannt und unterschieden. Eine Andromache, Pe- nelope, Nausikaa, selbst die Helena, erscheinen daher als Adeal-Gestalten heroischer Frauen und Jungfrauen, und als Repräsentantinnen des weiblichen Geschlechts und Lebens in der vorhomerischen Zeit! Die Liebe der Geschlechter, auf der Mitte eines ruhigen und durch keine konventionelle Förmlichkeiten verfeinerten und verbildeten Naturverhältnisses stehend, ist eben so weit von der em- pfindsamen Ritter-Galanterie des Mittelalters, als von der brutalen Genußsucht der polygamischen Türken in ih- ren Harems, entfernt. Ii. Iii. Vi. 490. Od. Iv. Xv. Während die Frauen in stiller und abgesonderter Häuslichkeit wohnen und weben, kämpfen die Männer im Kriege oder auf der Jagd, üben sich in ritterlichen Spielen, pflegen das Wohl der Gemeine, bewirthschaften ihre Güter und Gauen, oder ruhen nach der Arbeit bei behaglichen Genüssen in ihren Wohnungen aus; diese glän- zen, wie bei Me nel aus und Alci nous, von Erz und Metall, von Golde und Silber, das, wenn auch noch nicht zu Geld und Münzen ausgeprägt, doch kunstmäßig verarbeitet wurde. Od. Ii. Iv. Vii. Die Wohnungen selbst lagen in zahlreichen Ortschaften und Städten, die
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