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1. Lehrbuch der Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums - S. 563

1824 - Berlin : Amelang
563 der Grund in der Unbedeutendheit der eingewanderten Ko- lonie, deren Elemente in der stärkern einheimischen Mi- schung untergingen, in der unbildsamen Sprödigkeit der dortigen Naturvölker, in der Beschaffenheit des Landes selbst und seiner Lage gegen Thrazien, Thessalien und Jl- lyrien, in dem mehr zur Jagd und Viehzucht als zur Agrikultur geeigneten Boden desselben, theils endlich in der bedrängten politischen Stellung gelegen haben, in welche die Mazedonier durch nahe und ferne Nachbarn geriethen. Wenn daher die Geschichte von den Thaten des Perdikkas und seiner nächsten Nachfolger schweigt, so ist das ein eben so überzeugender Beweis von der Leer- heit der mazedonischen Urgeschichte, als die augenblickliche und unschwere Unterwerfung des Landes durch die Perser, bei ihrem Kriegszuge gegen dis Scythen unter Darius 612. Hystaspis, und ihrem Durchzuge und Einfall in Grie-Ol.67,1. chenland, ein Zeichen der langsamen Entwickelung dessel- den, der Ohnmacht seiner widerstandslosen Könige und der Unverbundenheit und Schwache ihrer Völker war. Dieselbe Kraft- und Muthlosigkelt in Vertheidigung ihrer Selbstständigkeit bewiesen die mazedonischen Fürsten bei den National-Angriffskriegen der Perserkönige Darius und Xerxes gegen die Griechen; sie gestatteten freie Durchzüge durch ihr Land, erleichterten die Errichtung von Standquartieren, stellten Hilfstruppen und zahlten als Unterthanen Geschoß und Gefälle an den alles überschwem- menden Sieger, bis die Freiheits-Triumphe im Süden der Halbinsel — die Schlachten von Marathon, Salamis 490.479. und Platäa — ihnen den alten Zustand kriegerischer Un- gebundenheit und politischer Unabhängigkeit zurückführten. Indeß hatte der zerstörende Einfall der Perser und ihre Vertreibung, wie im Norden die Thrazier, so im Süden die Hellenen zu innerer Kraftentwicklung aufgeregt, und wie dort unter dem Könige Sitalkes und seinen Nach- 430. folgern ein mächtiger Völkerbund zusammentrat: so son- derten sich hier in einzelnen Größen die föderalistischen Freistaaten — und unter ihnen Athen — zu einer frei- stehenden Macht ab, deren Vergrößerungs-Politik ganz Griechenland mit sich fortriß. Hierdurch geriethen die Ma- zedonier zwischen zwei gefährliche Nachbaren! Denn wah- rend die Thrazier jenseit des Pangäus und Strymon in verheerenden Ueberzügen vordrangen, suchten die Athe- ner, jm Alleinbesitz einer meerbeherrschenden Flagge, §. 3. 36*
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