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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 13

1868 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 13 sie bald, und ihr Bund war für das Gedeihen des schwierigen Refor- mationswerkes von ganz besonders wohlthätigem, förderndem Einflüsse. Ihr beiderseitiges Verhältniß wird am besten durch Luthers eigene, kernige Worte charakterisirt: „Meine Schale mag ziemlich hart sein, aber mein Kern'ist weich und süß; ich bin dazu geboren, daß ich mit den Rotten und Teufeln niuß kriegen und zu Felde liegen, darum meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sind. Ich muß die Klötze und Stämme ausrotten, Dornen und Hecken weghauen, die Pfützen ausfüllen und bin der grobe Waldrechter, der Bahn brechen und zu- richten muß. Aber Magister Philipp fähret säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begießt mit Lust, nachdem ihm Gott gegeben seine Gaben reichlich." 4. Luther auf dem Reichstage zu Worms 1521. Kurz bevor Luther die päpstliche Bannbulle vor dem Elsterthore Kuserkariv. in Wittenberg verbrannt hatte, war der an Maximilians Stelle er- wählte deutsche Kaiser Karl V. in Aachen feierlichst gekrönt worden (1519). Der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte die ihm dargebotene Kaiserkrone ausgeschlagen, weil er die Macht seines Hauses nicht ausreichend erachtete, um das Reich gegen die von Innen und Außen drohenden Stürme zu schützen. Da König Franz I. von Frankreich sich aufs eifrigste um die deutsche Krone bewarb und der Papst diese Bewerbung zu begünstigen schien, so lenkte der Kurfürst von Sachsen die Aufmerksamkeit der deutschen Wahlfürsten auf Maxi- milians Eukel Karl und wußte diese Wahl, welche dem verstorbenen Kaiser mißlungen war, mit Erfolg durchzusetzen. Dieser Umstand war es vorzüglich, welcher den neu erwählten Kaiser mit Dankbarkeit gegen den Kurfürsten von Sachsen erfüllte und ihn veranlassen mochte, auch gegeu dessen Schützling schonender zu verfahren, als er sonst gethan hätte. Im Frühjahr 1521 eröffnete Karl V. seinen ersten Reichstag zu und schreib Worms. Der päpstliche Nuntius drang hier heftig darauf, daß der Rnchs- gegen Luther ausgesprochene Bann endlich in Kraft trete und auch die Worms aus Reichsacht über ihn verhängt werde. Da es aber deutscher Sitte 1521, widerstrebte, den Angeklagten ungehört zu verdammen, so konnte der Nuntius nur erlangen, daß Luther wegen seiner ketzerischen Lehren und Handlungen zur Rechenschaft gezogen werde. Jetzt ward Luthers Vor- ladung vor Kaiser und Reich einstimmig beschlossen; doch erbat sich Friedrich der Weise vorerst vom Kaiser freies Geleit für den Ange- klagten auf der Hin- und Herreise. Luther war mit Freuden bereit, dem Rufe des Kaisers zu entsprechen, welcher „den ehrsamen, lieben,
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