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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1868 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. und wird nach vielen Aben- teuern König von Schweden u. der Wohl- thäter seines Vaterlandes 1523 — 1560. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Rässnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge- fesselt nach Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er sich zu den freiheitsliebenden Dalekarlen an der Westgränze, und zwei- mal retteten ihm Frauen das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Areuds Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elfsson beherbergte ihn; allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elssson's Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich laugte er in Dalekarlieu an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erst als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Falun, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15000 Manu herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden jn allen seinen Unternehmungen. Endlich erschien Gustav vor Stock- holm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsver- weser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm räumen. Auf einem zweiten Reichstage ward er zum Könige ausge- rufen und Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Maunesstamme der Wasa auszu- sprechen. Christian U. hatte 1523 den dänischen Thron in Folge seiner grausamen Regierung eingebüßt und seinem Oheim Friedrich 1. über- lassen müssen. Dieser schloß unter Vermittlung der Lübecker einen ewigen Frieden mit Schweden, worin Gustav Wasa als König be- stätigt und Dänemark und Schweden als zwei selbständige Königreiche anerkannt wurden.
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