1868 -
Mainz
: Kunze
- Autor: Stacke, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Erste Periode der neueren Geschichte.
kämpft um
sein Reich u>
stirbt zuletzt
in der Ge-
fangenschaft
1559.
Johann
Bugenhagen
wird Refor-
mator in
Dänemark
1537.
Die evange-
lische Lehre
wird in
Frankreich
verfolgt unter
Franz I.
1515-1547
in dem Reichstagsbeschlusse von Odensee Gefahr für ihren Glauben
erblickten, und zugleich die Hülfe seines Schwagers, Karls V., zu sichern,
trat er 1530 zu Innsbruck wieder zur katholischen Kirche über. Sein
Plan war, Norwegen zu gewinnen und von da Dänemark zu erobern.
1531 erschien er wirklich mit einer Flotte an der norwegischen Küste.
Die Reichsstände huldigten ihm. Als aber 1532 eine dänisch-lübecki-
sche Flotte erschien, und Gustav Wasa ein bedeutendes Heer gegen
Christian ausrücken ließ, mußte er allen Ansprüchen aus Norwegen
entsagen und in Kopenhagen vor Friedrich erscheinen. Hier wurde er
auf Verlangen Lübecks, Schwedens und des dänischen Adels verhaftet
und bis zu seinem Tode von 1532—1559 in strenger Haft behalten.
Friedrich I. starb 1533. Sein Nachfolger Christian Hl. berief
1537 Luthers Freund Johann Bugenhagen nach Dänemark und ließ
sich von demselben krönen. Darnach arbeitete Bugenhagen eine neue
Kirchenordnung aus, welche von den Reichsständen gebilligt und für
Dänemark und Norwegen bekannt gemacht wurde. Auch auf Island
fand 1551 die Reformation Eingang.
2. Die Religionskriege in Frankreich.
In Frankreich wurden die Anhänger der Reformation vielfach
bedrückt und verfolgt, obwohl schon im 13. Jahrhundert, bedeutende
Bewegungen, namentlich im Süden, gegen die römische Kirche entstanden
waren und den Beweis geliefert hatten, daß eine Besserung der Kirche
an Haupt und Gliedern nothwendig sei. Die theologische Fakultät der
Universität Paris erklärte 1521 Luther für einen Ketzer und befahl,
seine Schriften zu verbrennen. Der königliche Rath Louis de Berquin,
welcher unter Franz l. offen für die evangelische Lehre thätig war,
wurde von der Sorbonne verurtheilt. König Franz konnte seinen
Freund nicht retten und mußte es erleben, daß Bcrquin 1529 in
Paris verbrannt wurde. Calvin mußte 1533 die Flucht ergreifen und
fand in der Schweiz eine Zufluchtsstätte, von wo aus er auf die Aus-
breitung der Reformation in Frankreich höchst günstig einwirkte. Immer
zahlreicher wurden hier ihre Anhänger, die man Hugenotten nannte.
Man behauptet, dieser Name sei zuerst in Tours aufgekommen und
durch ein Märchen von dem spukenden König Hugo veranlaßt worden.
Da nänilich den Protestanten alle Bersamnrlungen bei Todesstrafe
untersagt waren, so kamen sie Nachts aus einer Haide unweit Tours
verkleidet und vermummt zusammen und erhielten darum den Nanien
Jliignenots. Andere leiten ihn von Eidgenossen ab, weil die Refor-
mirten ihre Lehre aus der schweizerischen Eidgenossenschaft erhalten und