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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 84

1868 - Mainz : Kunze
84 Erste Periode der neueren Geschichte. gelegt hatte, während der Lebensdauer des Kaisers Matthias in keiner Weise in die Regierung des Landes einzugreifen. Bald nachher wurde Ferdinand zum Könige von Ungarn gekrönt. 8. 5. Der dreißigjährige Krieg 1618 — 1648. 1. Veranlassung. Tie Ver- Unter Kaiser Matthias brachte die feindliche Haltung der katho- Majestäts- lischeu Partei den Krieg zwischen Protestanten und Papisten endlich briefs in zum Ausbruch. Die Veranlassung war folgende: Die protestantischen Bewohner von Braunau hatten den Bau einer Kirche begonnen; der Abt von Braunau aber erwirkte vou der Regierung zu Prag den Be- fehl, den Bau einzustellen. Ferner ließ der Erzbischof von Prag eine im Bau begriffene protestantische Kirche zu Klostergrab bei Töplitz niederreißen. Die protestantischen Stände wandten sich mit einer Be- schwerdeschrift an den Kaiser, welcher sich gerade in Preßburg befand, und erhielten harten Bescheid. Ein zweites Schreiben des Kaisers steigerte die darüber entstandene Aufregung, besonders da man die in Abwesenheit des Kaisers eingesetzte und aus sieben Katholiken und drei Protestanten bestehende Statthalterschaft für die Urheber des Schreibens hielt. Es wurde beschlossen, die Statthalter zur Rede zu stellen. Die protestantischen Stände zogen deßhalb bewaffnet, und von einer großen Schaar Knechte begleitet, unter Führung des alten hochgeachteten Grafen Matthias von Thurn, dem der Kaiser eben das Amt eines Burggrafen abgenommen hatte, nach dem Schlosse in Prag, wo vier Statthalter mit dem Schreiber Fabricius versammelt waren. Es waren Diebold babon Ge. von Lobkowitz, Adam von Stiernberg, Martinitz und Slawata. Man Ethat-g- ^gtc, ob sie das kaiserliche Schreiben veranlaßt hätten. Da die Räche Folge, keine entschiedene Antwort gaben und einige sich trotzig und verächtlich benahmen, so warf man (vergl. Ii. S. 200) die verhaßtesten, Martinitz und Slawata und den Schreiber Fabricius 60 Fuß hoch aus dem Fenster. Glücklicher Weise fielen alle drei aus einen Kehrichthaufen und kamen mit kleinen Verletzungen davon. Es war vorauszusehen, daß diese Vergewaltigung an kaiserlichen Räthen geahndet werden würde; darum waffneten sich die Protestanten, wählten 30 Directoren zur Verwaltung und jagten die Jesuiten zum Lande hinaus. Nur wenige böhmische Städte blieben dem Kaiser treu; selbst die Protestanten in der Lausitz, in Schlesien, Oestreich und Ungarn standen den Böhmen bei, und die Union sandte 4000 Mann unter Ernst von Mansfeld. Matthias wollte nun unterhandeln, allein
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