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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 139

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 139 der Aufwand an Geld und Mannschaft den Kräften seines Landes zu schwer siel, und schloß auf Englands Rath den Frieden zu Nymwegen, in welchem nur Frankreich gewann. Als der große Kurfürst vernahm, daß er die den Schweden abgenommenen Länder wieder herausgeben mußte, weil der Kaiser ihn aus kleinlicher Eifersucht preisgegeben habe, rief er voll Schmerz aus: „Möchte einst aus meinem Geschlechte ein Rächer entstehen!" 4. Straßburgs Verlust und Ludwigs Reunionsunsug. Ludwig Xiv. war durch das Glück, welches alle seine Unter- nehmungen bisher begleitet hatte, übermüthig geworden. Als ihm der onskammern Parlamentsrath Roland de Revaulx einen Plan vorlegte, wie er am Oberrhein bedeutende Länderstreckeu erwerben könne, wenn er die im westfälischen Frieden gebrauchten Worte „das Elsaß und die anderen Landschaften seien mit allen ihren Dependeuzen au Frankreich abgetreten" richtig auslegen lasse, bestellte Ludwig (1680) sogleich vier Gerichts- höfe, unter dem Namen Reunionskammern, zu Metz, Dooruik, Breisach und Besancon, welche feststellen sollten, was nach Rolands Ansicht Frankreich an Land und Leuten noch anzusprechen habe. Man klügelte Gerung heraus, daß Rechtsansprüche auf das Kloster Weissenburg, auf Germers- Frankreichs heim, Zweibrücken, Saarbrück, Mömpelgard, Slraßburg und die freien Städte im Elsaß vorlägen. Ludwig ließ sich durch Nichts beirren, seine ungerechten Forderungen beizutreiben und lud die Besitzer, welche Glieder des deutschen Reiches waren, vor die französischen Gerichte, um ihre Einreden vorztibringen. Da sie nicht erschienen, so zog er ihre Gebiete ein. Alle Betheiligten erhoben laute Klagen, Ludwig versprach, sich aus einem Congresse zu Frankfurt rechtfertigen zu wollen. Aber er ging noch weiter. 1681 erschien er unerwartet vor Straßburg und forderte die Stadt unter Drohungen zur Uebergabe auf. Man war auf keinen Widerstand vorbereitet, öffnete die Stadtthore und ließ sich die Waffen abnehmen. Der Bischof Egon von Fürstenberg empsing und nimmt den König an den Pforten des Münsters und begrüßte ihn: „Herr; Nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren; denn meine Augen haben den Heiland gesehen!" Während eine freie deutsche Stadt dem französischen Oberherrn Das Berhal- huldigen und ihre Religion nach dem Willen ihres Gebieters richten mußte, saßen die deutschen Fürsten zu Frankfurt und stritten mit den tage« gegen- Franzosen und unter einander über den Gebrauch der lateinischen über Ludwigs Sprache^ m diplomatischen Fragen und zankten heftig darüber, wem streichen, von den Gesandten die Bezeichnung Excellenz gebühre, und ob man
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