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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 1711 begannen Unterhandlungen zwischen Frankreich und England, welche 1713 im Frieden zu Utrecht zum Abschlüsse kamen*). In demselben erhielt Ludwigs Enkel, Philipp V., Spanien und die außer- europäischen Länder unter dem Vorbehalte, daß Frankreich und Spanien nie unter einem Scepter vereinigt werden sollten; der Herzog von Savoyen erhielt die Königswürde und die Insel Sicilien, die er sieben Jahre später mit Sardinien vertauschte. Neapel, Sardinien, Mailand und Belgien wurden dem Kaiser zuerkannt, welcher den Krieg noch ein Jahr zu seinem Nachtheil fortführte und erst 1714 zu Rastatt den Utrechter Frieden unterzeichnete. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden von der Reichsackt freigesprochen und in ihre Länder wieder eingesetzt. Frankreich mußte an England die Hudsonsbai, Neu- foundland, Neuschottland und Neubraunschweig, Spanien die Stadt und Festung Gibraltar, welche England 1704 erobert hatte, abtreten. Preußen, welches dem Kaiser treulich beigestanden hatte, erhielt einen Theil von Geldern; die 1701 angenommene Königswürde und der Besitz von Neufchatel wurden anerkannt. So endete der spanische Erbfolgekrieg. 7. Ludwigs Xiv. Hof- und Privatleben. Im Jahre 1715 starb Ludwig Xiv. Das französische Volk, Ludwig xiv. unter Ludwigs langer Regierung arm und unglücklich geworden, jubelte ^ ^ bei der Nachricht seines Todes und verhöhnte den Leichenzug auf muth- 72jährigen willige Art. Frankreich war in allen Beziehungen erschöpft. Die 5he3'etj"0' ununterbrochenen Kriege, die Prachtliebe und Vergnügungssucht des Königs hatten den Staatsschatz geleert. Eine Schuldenlast von 900 Millionen Thalern drückte das Land, das noch durch eine andere Maß- regel des großen Königs hart mitgenommen worden war. Nachdem Ludwig Xiv. eine Jugend voll Sünden und Aus- Seine Der- schweifungen verlebt hatte, ward er fromm; die Jesuiten, insbesondere t°lgungend-r der Beichtvater des Königs, La Chaise, benutzten diese Neigung und durch die b-- veranlaßte sie, die berüchtigten Dragonaden gegen die Protestanten Züchtigten und die Aufhebung des Ediktes von Nantes (S. 58) zu erwirken. Der bethörte König gab Befehl, man solle in alle Provinzen Dragoner und katholische Priester schicken und das Bekehrungswerk beginnen; wer nicht gutwillig zur katholischen Kirche zurückkehre, der solle gezwungen *) Deutschlands nachtheilige Friedensschlüsse mit Ludwig Xiv. zu Nym- wegen (1678), Ryßwik (1697) und Utrecht (1713) nannte der beißende Volkswitz die Frieden von Nimm weg, Reiß weg und Unrecht! 10*
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