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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 189

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 189 öffentlich zu bekennen, so lange sie keinen Mißbrauch von dieser christlichen Freiheit machten. Die Zahl der Ansiedler wuchs von Jahr zu Jahr. Engländer, Irländer, Franzosen und Deutsche, Katholiken, Puritaner, Protestanten und Quäker wohnten friedlich bei einander und wehrten die andringenden räuberischen und mordlustigen Indianer gemeinschaftlich ab. Sie erhielten allmählich große Freiheiten von der englischen Regierung und das Recht, ihre Verfassung selbst zu bestimmen. Durch den siebenjährigen Krieg (S. 181) gewann England einen Besteuerung großen Theil der französischen Besitzungen in Nordamerika, hatte aber auch seine Staatsschuld um ein Bedeutendes vermehrt. Das Parlament Nordamerika, belegte darum die Colonien, um die Tilgung der Staatsschuld zu er- leichtern, mit Steuern. Dieselben erklärten sich bereit, Beiträge zu zahlen, nahmen aber das Recht in Anspruch sich selbst zu besteuern. Da aber das englische Parlament nichtsdestoweniger verschiedene Ab- gaben zu erheben versuchte, so wurden die Colonisten unwillig, weil sie zu den Lasten Englands beitragen sollten, ohne doch die Vorrechte desselben zu genießen. Ihr Anmuth steigerte sich besonders durch die Verkündigung der Stempelakte (1765); es war dies ein Gesetz, nach welchem zu allen gerichtlichen und kaufmännischen Verhandlungen ein Stempel verwendet werden solle. In mehreren Städten wurden die unzufrieden- Sterbeglocken gezogen, als die Akte verkündigt wurde, und in einer heit und un- veranstaltete man einen förmlichen Leichenzug. Ein Sarg mit der Auf- 'ui>en' schrist „Freiheit" ward uach dem Kirchhof getragen. Voraus schritten zwei Männer mit umflorten Trommeln; auf dem Gottesacker ward der so früh verschiedenen Freiheit eine Leichenrede gehalten. Da ertönte plötzlich der Ruf, man spüre noch Lebenszeichen an der Scheintodten, man begrüßte die Wiedererstandene mit Freudengeschrei und Glocken- geläute und führte sie in die Stadt zurück. Das Parlament nahm zwar hierauf die Stempelakte wieder zurück (1769), führte dafür aber, um an dem Rechte der Besteuerung festzuhalten, eine neue Abgabe für importirtes Glas, Papier, Farben, Thee rc. ein. Nun beschlossen die Colonisten, diese Waaren nicht mehr kommen zu lassen; darüber kam Die Thes- es zu Boston bereits zwischen Bürgern und Soldaten zu Thätlichkeiten, steu-r erregt in Folge deren die englische Regierung drei angesehene Bürger erschießen ließ (1770). Als nun die Nachricht einlief, daß die Abgaben auf Boston 1773 alle Waaren mit Ausnahme des Thee's zurückgezogen seien, tranken die Amerikaner keinen Thee mehr, und als 1773 die englisch-ostindische Handelskompagnie zollfreien Thee brachte, nahmen sie ihn auch nicht. In Boston erstiegen sogar 17 als Indianer verkleidete Bürger die englischen Schisse und warfen 330 Kisten Thee ins Meer. Dieser
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