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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 226

1868 - Mainz : Kunze
226 Dritte Periode der neueren Geschichte. und die Frankreich lehnten sich die Freunde der Monarchie, besonders in der den^ ^endee, jenem westlichen Landstrich am biscayischen Meerbusen zwischen Waffen. Loire und Garonne, in den Städten Bordeaux, Toulon, Marseille und Lyon gegen die Mörder des Königs auf. Die Haupttriebfeder der europäischen Coalition wider Frankreich war der englische Minister William Pitt, welcher den Dauphin zum Könige erheben wollte. Einer der angesehensten Pariser Conventsmitglieder, Carnot, bebte vor der ungeheuren Gefahr, welche Frankreich bedrohte, nicht zurück und rief die ganze wehrfähige Nation zu den Waffen; die junge Mannschaft von 18—25 Jahren vertheidigte die Grenzen, die übrige Bevölkerung blieb gerüstet in ihren Wohnsitzen. Verfolgung Im Convente selbst erhoben sich zu gleicher Zeit heftige Zwistig- bet sà.°à' feiten zwischen den Jakobinern und Girondisten. Mit Hülfe des Pö- bels gelang es den Ersteren, sich über den Convent zu erheben. Robes- pierre, Danton und Marat beschlossen, alle ihren Plänen widerstrebende Personen zu vernichten. Ihnen erlagen zuerst die Girondisten. Als Marat 60,000 Köpfe verlangt hatte, um die Republik sicher zu stellen, widersetzten sie sich. Wer von ihnen nicht entfloh, ward verhaftet und verrätherischer Umtriebe beschuldigt. 21 starben muthig auf dem Blut- gerüste. Der Herzog von Orleans, welcher dem Pöbel schmeichelte und sich Citoyen Egalité nennen ließ, dachte nun daran, sich zum Diktator erheben zu wollen; allein seine Feigheit im Momente der Entscheidung führte seinen Sturz herbei. Er wurde verhaftet und guillotinirt (1793). Mit dem Tode der Girondisten sank der Stern der Schreckensmänner. Zuerst erlag der wüthende Marat dem Dolche Charlotte eines schönen Mädchens, Charlotte Corday, aus Caën. Sie stand in 1 mordet^ ^em Wahne, dazn berufen zu sein, ihr Vaterland von jenem Ungeheuer Marat, befreien zu sollen, reiste nach Paris und erhielt unter dem Vorwände, sie müsse Sachen von Wichtigkeit entdecken, Zutritt zu Marat. Sie nannte ihm mehrere nach Caën geflüchtete Girondisten, deren Namen Marat aufzeichnete. „Was wird das Schicksal dieser Männer sein?" fragte sie. „„Alle werden ihren Lohn auf dem Blutgerüste empfangen"", lautete die Antwort! „Da hast Du den Deinen!" — sprach Char- lotte Corday und stieß ihm den Dolch so fest in die Brust, daß er augenblicklich todt zu Boden sank. Sie ließ sich ruhig verhaften und starb vier Tage nachher unerschrocken und heiter auf dem Schaffot. Robespierre Allein Marat's Tod änderte an dem innern, traurigen Zustande Frank- gestalten "die reichs nichts. Da die Gefahr von Außen immer bedenklicher und be- inneren Ver-deutender wurde, so beraubte, man den Convent seiner Macht und ord- hältnisse um. neje ^en Antrag Danton's einen Wohlfahrts- und Sicherheits-
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