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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 235

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿ob Fürstenthum Aschaffenburg, Wetzlar und das Bisthum Regensburg, wo er nunmehr residirte. Dagegen wurden 4 neue Kurwürden ge- schaffen, die von Heffeu-Cassel, Salzburg, Würtemberg und Baden, so daß das Kur-Collegium jetzt aus 10 Mitgliedern bestand. Die Reichsstädte verloren bis aus sechs ihre bisherige Selbständigkeit, die meisten Bisthümer und Abteien wurden eingezogen, die Bischöfe zu Beamten der Fürsten gemacht, die Reichsgrafen mediatisirt d. h. zu Unterthanen der größeren Landesherrn erklärt, die kaiserliche Gewalt gemindert und die Macht der Fürsten erhöht. Auf diese Weise war die deutsche Reichsverfassung vor ihrem gänzlichen Hinsiechen -zuletzt noch wesentlich verändert worden; die inneren Landesverträge und die bestehenden Religionsverhältnisse hatten keine Aenderung erfahren. Frankreich hatte im Vertrage von Lüneville des deutschen Napoleon Reiches mit 4 Millionen Seelen gewonnen. Napoleon verstand es rd(^g innete vortrefflich, die durch den Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. In Angelegen- Gemeinschaft mit Papst Pins Vh. ordnete er die kirchlichen Angelegen- wnd'hl heiten und führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; auf Lebens- Schulen wurden hergestellt, zur Beförderung des Verkehrs Straßen 'c’t- und Canäle angelegt und in die ganze Verwaltung Einheit und Ord- nung gebracht. Für diese Verdienste ernannte ihn der Senat zum Consul auf Lebenszeit. Eine angebliche Verschwörung gegen das Leben des ersten Consuls, deren Theilnehmer Moreau, Pichegru, Georges und der Herzog von Enghien sein sollten, zog schwere Folgen nach sich. Pichegru kam im Gefängniß um, Moreau wurde nach Amerika ver- bannt und Georges guillotinirt. Der Herzog von Enghien ward Nachts D-r Herzog in Baden überfallen, nach Frankreich geschleppt und zu Vincennes ^^rscho" Nachts erschossen. Eine auf seiner Brust angebrachte Laterne hatte den sen. Schützen ihr trauriges Ziel zeigen müssen. Diese Verschwörung gab dem Consul Bonaparte die Mittel in die Napoleon Hand, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Seine Freunde wußten dem Volke begreiflich zu machen, daß keine Ruhe sein werde, i804. wenn Napoleon nicht das große fränkische Reich Karls des Großen wieder herstelle. Solch ein Vorschlag mußte der Eitelkeit des franzö- sischen Volkes schmeicheln; und der gehorsame Senat übernahm es, dem 1. Consul die Kaiserkrone anzubieten. Als man ihm den Senatsbe- schluß überbrachte, wußte er die Rolle des Augustus meisterhaft zu spielen und entgegnete der Deputation des Senates: „Meine Herrn! Ich nehme den Titel an, weil der Senat für den Ruhm der Nation ihn zuträglich hält; ich hoffe, daß Frankreich die Ehre, mit welcher es meine Familie umgiebt, nie bereuen werde." Am 2. Dezember 1804
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