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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 252

1868 - Mainz : Kunze
252 Dritte Periode der neueren Geschichte. Napoleons Sieg bei Dresden. General Vandamme wird gefan- gen. Blücher an der Katzbach. von Frankreich züchtigen können. Allein der östreichische Bevollmäch- tigte, Fürst Metternich, welchen Napoleon in seiner Verlegenheit empsind- lich beleidigte^) und seine Schwäche durch Schimpsworte blicken ließ, bestand im Gegentheil auf einer weisen Vertheilung der europäischen Länder unter die Großmächte und auf Beschränkung des französischen Gebietes. Da eine Einigung unmöglich war, so erklärte Oestreich den Krieg und schloß sich mit 300,000 Mann den Verbündeten an, welche sich trefflich gerüstet hatten. England schickte Waffen und Geld; der Kronprinz von Schweden erschien mit einem ansehnlichen Heere, um Berlin und Brandenburg zu decken. Schlesien hütete Blücher; in Böhmen stand Fürst Schwarzenberg. Wohin sich Napoleon, welcher sein Hauptquartier in Dresden hatte, auch wenden mochte, überall stieß er auf seine Gegner. Er beschloß zuerst die schlesische Armee an- zugreifen, allein Blücher wich ihm ans. Als darauf Napoleon vernahm, daß Schwarzenberg gegen Dresden vorrücke, ließ er den Marschall Macdonald mit 80,000 Mann in Schlesien zurück und siegte bei Dresden (26. und 27. August) entschieden über seine Gegner. In dieser Schlacht ward der verbannte General Moreau an der Seite des Kaisers Alexander von Rußland tödtlich verwundet. Die Verbündeten zogen sich nach Böhmen zurück; ihnen setzte der General Vandamme nach, welcher ihnen die Gebirgspässe zu verlegen gedachte. Allein er wurde bei Kulm und Nollendorf (29. und 30. August) geschlagen und mußte sich mit seinem ganzen Kriegsvolke den Generälen Ostermann und Kleist ergeben. Am nämlichen Tage als die Alliirten bei Dresden erlagen, am 26. August 1813 siegte der alte Blücher über die Franzosen an der Katzbach. Die Franzosen unter Macdouald rückten über das Flüßchen und begannen den Angriff. Blücher ließ sie ruhig übersetzen. Plötzlich rief er seinen Leuten zu: „Jetzt, Kinder, vorwärts! Nun habe ich genug Franzosen herüber." Mit lautem Hurrah stürzten die Preußen auf den Feino. Der Regen schießt in Strömen herab, kein Gewehr geht los. Der alte Blücher mit dem Säbel in der Faust, den Mantel um die Schultern ist Allen voran und führt seine Reiter zum Ein- hauen. Die Franzosen fliehen und verlieren ungemein viele Leute; Macdonalds Armee war vernichtet und Schlesien frei. Aus die Kunde von Blüchers Sieg hielten die verbündeten Monarchen zu Töplitz ein *) *) „Nun Metternich, wie viel hat Ihnen England gegeben, damit Sie diese Rolle gegen mich spielen?" — Napoleon ließ nach diesen Worten seinen Hut fallen, Metternich ihn aber am Boden liegen.
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