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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 259

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 259 Erst gegen 4 Uhr Nachmittags begannen die Engländer nach großem Verluste zu Wanken, und Wellington rief aus: „Ich wollte, es wäre Nacht oder Blücher käme!" Was Wellington 2 Tage zuvor mit einem frischen Heere nicht gethan, das that am 18. der kranke Blücher mit eineni geschlagenen, er kam und half. Napoleon hielt die Preußen anfangs für ein französisches Eorps, welches er hierher befehligt hatte, und erkannte erst feinen Irrthum, als die Seinigen wichen. Das Ziethen'sche Corps warf den rechten Flügel der Franzosen; die alte Garde unter General Cambronne ward von Bülow umzingelt und zur Uebergabe aufgefordert. „La vieille garde meurt, mais eile ne se Die alte rend pas*).“ — In wenigen Minuten sind die Tapfern zusammengehauen. ®Jtfcc ftitbt Die Schlacht war für die Franzosen verloren. „Sauve qui peilt,“ war die Losung der fliehenden Armee. Auf der Hohe von Belle Alliance begrüßten sich Blücher und Wellington. Die Preußen ver- gaßen alle seit vier Tagen überstandeneu Strapazen und verfolgten in mondhellex Nacht die Franzosen mit solchem Eifer, daß sie eine unge- heure Menge Gefangene machten und beinahe Napoleon selbst in ihre Gewalt gebracht hätten. Sie waren so dicht hinter ihm, daß er aus dem Wagen steigen, Hut und Degen zurücklassen und ein Pferd be- steigen mußte. Lachend nahm Blücher den Wagen mit Napoleons Mantel und Fernglas für sich, schenkte die darin befindlichen Kostbar- keiten seinen Soldaten und schickte des Kaisers Hut, Degen und Ordens- stern seinem Könige. Blücher verfolgte rasch seinen Sieg und rückte vor Paris. Napo- Blücher in leon entsagte bereits am 22. Juni nach einer kurzen Herrschaft von ^an3' 100 Tagen abermals dem Throne zu Gunsten seines Sohnes, und eine Gesandtschaft überbrachte die Abdankung des Kaisers in das Lager der Verbündeten. Allein man erklärte, daß keine Unterhandlungen möglich seien, bis Napoleon ausgeliefert sei. Darum flüchtete er sich nach Nochefort, bestieg ein französisches Schiff und gedachte nach Amerika zu entrinnen. Doch der Hafen war bereits von englischen Kreuzern gesperrt. In dieser Verlegenheit begab er sich an Bord des englischen Napoleon Kriegsschiffes Bellerophon und stellte sich dem Befehlshaber desselben, Capitain Maitland. „Ich komme, um mich unter den Schutz der gebracht, englischen Gesetze zu stellen," redete er den Capitain an. Allein für den Geächteten gab es kein Recht mehr. Die Landung bei Plymouth wurde ihm untersagt und der Befehl der Alliirten vollstreckt, wonach „der General Bonaparte" als ihr gemeinsamer Gesangener nach ) Diese gewöhnlich dem General Cambronne zugeschriebenen Worte werden neuerdings in Zweifel gezogen und als Ausschmückung betrachtet.
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