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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 265

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 265 seiner Kirche aufgehängt, diese selbst nebst 15 andern dem Boden gleichgemacht. Die Fürsprache Rußlands und Oestreichs blieb un- beachtet. Die Wuth der Türken gegen die Griechen fachte den Aufstand nur noch heftiger an. Zu Wasser und zu Land brach der Krieg aus und ward auf beiden Seiten mit der heftigsten Erbitterung und der furcht- barsten Grausamkeit geführt. Am glücklichsten waren die Griechen zur See. Mit ihren kleinen, gefährlichen Brandern fuhren sie an die feindlichen Schiffe heran und steckten sie in Brand; unter Canaris, Sachturis und Miaulis verrichteten sie Thaten, welche ihrer Vorfahren würdig waren. Der Capudan Pascha, Admiral der türkischen Flotte, hatte auf der Insel Chios fast alle Griechen, Männer, Frauen, Greise und Kinder, ermorden lassen. Er ward von der griechischen Flotte angegriffen und mit feinem Admiralschisfe in die Luft gesprengt. Gleiches Schicksal traf seinen Nachfolger. Im Landkriege zeichnete sich Demetrius Npsilanti, Odysseus, Niketas, die Brüder Marko und Noto Bozzaris, Guras, Kolokotroni und Maurokordato aus und entrissen den Türken den größten Theil von Morea. Der Heldenmuth und die Selbstverläugnung der Griechen erregte in ganz Europa neben hoher Bewunderung innige Theilnahme. Es bildeten sich allenthalben Vereine zur Unterstützung der Griechen mit Waffen, Geld und andern Bedürfnissen, und viele für die griechische Freiheit begeisterte Jünglinge (Philhellenen) zogen als rüstige Streiter hin nach dem Land, dem wir in so vielen Beziehungen unsre Bildung zu danken haben. Der englische Dichter Lord Byron widmete der Sache Griechenlands sein Vermögen, seine Kraft und fand dort, dem Klima und der Anstrengung unterliegend, seinen Tod (1824); nächst ihm spendete ein reicher Genfer, Eynard, bedeutende Summen. Zm Jahr 1824 schickte der Vicekönig Mehemed Ali von Aegypten seinen Sohn Ibrahim, einen tapfern aber grausamen Mann, dem Sultan mit einer zahlreichen Macht zu Hülfe. Die unter sich uneinigen Griechen vermochten nicht zu widerstehen. Eine Stadt nach der andern fiel trotz der heldenmüthigsten Gegenwehr. Besonders zeichnete sich die Besatzung von Missolunghi rühmlich aus, welche lange die heftigsten Angriffe des zürnenden Ibrahim abschlug. Als die tapfere Schaar immer mehr zusammenschmolz und zuletzt sich nicht mehr gegen den überlegenen Feind zu halten vermochte, versuchte sie Nachts in geschlossenen Gliedern mit Weibern und Kindern in der Mitte einen Ausfall. Allein der Plan war verrathen worden, und als die Belagerten herausdrangen, stürzten die Türken auf sie los. 1000 Mann schlugen sich durch, die
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