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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 288

1868 - Mainz : Kunze
288 Dritte Periode der neueren Geschichte. Der lombar- dische Krieg (1859). Alexander Ii. wandte jetzt seine Hauptsorge der inneren Wohlfahrt seines Reiches zu, und die Aufhebung der Leibeigenschaft bekundete einen Hauptfortschritt. Die Gefangennehmung Schampls endete den langjährigen Krieg gegen die Bergvölker im Kaukasus (1859), aber die Unzufriedenheit der Polen mit der russischen Herrschaft führte einen Aufstand hervor (1863), der nur durch vieles Blutvergießen gedämpft werden konnte. In der Lombardei war die Unzufriedenheit mit der östreichischen Herrschaft in stetem Wachsen begriffen, und auch eine unbedingte Am- nestie des Kaisers Franz Joseph (1857) war nicht im Stande, eine günstigere Stimmung zu erwecken. Alle Hoffnungen auf Freiheit und Einheit Italiens richteten sich immer niehr aus den König Victor Emanuel von Sardinien und Piemont, den Sohn Karl Alberts, der bei seiner feindseligen Gesinnung gegen Oestreich ans Frankreichs Hülfe hoffte und seine Tochter dem Vetter des Kaisers Napoleon Ui. zur Gemahlin gab. Napoleon trat auf die Seite des Königs Victor Emanuel, und seine unfreundliche Erklärung am 1. Januar 1859 gegen den östreichischen Gesandten machte den Ausbruch eines Krieges, in dem der französische Kaiser seine Idee, Italiens Freiheit bis zum Adriameere, verwirklichen werde, unzweifelhaft. Die anderen Großmächte bemühten sich indessen, den Ausbruch des Krieges durch einen Friedens- Congreß zu beseitigen; da aber Oestreich, um nicht mit Victor Emanuel aus einem Congresse sitzen zu müssen, diesem die Forderung einseitiger Entwaffnung vorschlug, die natürlich zurückgewiesen ward, fielen die Oestreicher am 29. April 1859 in Piemont ein, indem sie den Ticino überschritten. Bald aber erschien Napoleon mit 200,000 Mann in Italien und eröffnete einen in allen Treffen siegreichen Feldzug gegen die Oestreicher. Diese wurden am 20. Mai bei Montebello, am 31. bei Palestre, am 4. Juni bei Magenta geschlagen und zogen sich eiligst aus der Lombardei zurück. Kaiser Napoleon hielt mit König Victor Emanuel seinen Einzug in Mailand und drang, während Garibaldi die nördlichen Theile der Lombardei eroberte, über Brescia bis an die Grenze Venetiens vor. Hier fand am 24. Juni die mörderische Schlacht bei Solferino statt. Während man aber allgemein den Angriff der Franzosen auf Venedig und die vier Festungen an der lombardischen Grenze erwartete, schloß Napoleon einen Waffenstillstand und hatte am 11. Juli eine persönliche Unterredung mit dem Kaiser Franz Joseph zu Villafranca, wo ein Friede geschlossen wurde, in dem Oestreich die Lombardei an Napoleon abtrat, und dieser sie an Victor Emanuel schenkte. Die Bestimmungen dieses Friedens wurden zu Zürich unter-
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