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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 291

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. behufs Neugestaltung der Bundesverfassung, wobei er die Absicht hatte, die Militärkräfte in Nord- und Mitteldeutschland um sich zu vereinigen. Die Mittelstaateu sahen sich dadurch iu ihrer Stellung bedroht und setzten beim Bundestage den Beschluß auf Abrüstung sämmtlicher Bundes- glieder durch (19. Mai 1866), wogegen Preußen und Oestreich erklärten, nur unter Bedingungen abrüsten zu wollen. Ein Versuch Napoleons Iii. den Streit durch einen Congreß zu schlichten, blieb erfolglos. Auf die Erklärung Oestreichs, die schleswig-holsteiusche Sache dem Bunde zu überlassen und die Stände Holsteins zu berufen, rückte der preußische General von Manteuffel in Holstein ein; der östreichische Statthalter von Gablenz verließ das Land und zog sich mit seinen Truppen zum Hauptheere nach Böhmen. Nach diesen Vorgängen setzte Oestreich den Beschluß der Mobil- machung des Buudesheeres gegen Preußen beim Bundestage durch (14. Juni), wogegen letzteres den Bundesvertrag für gebrochen erklärte. Seine Versuche, Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau unter Ge- währleistung ihres Besitzes und der Souveränität vom Bunde abzuziehen, waren vergeblich. Es erfolgte daher die rasche Besetzung dieser Länder durch preußische Truppen, womit in Kurhessen die Abführung des Kur- fürsten nach Stettin verbunden war. Die hannöverschen Truppen, die ihre Vereinigung mit den Baiern bewerkstelligen wollten, wurden nach dem Gefecht bei Langensalza (27. Juni) zur Unterwerfung genöthigt. Gleichzeitig rückten die Preußen mit drei Heeren unter dem Kron- prinzen, dem Prinzen Friedrich Karl und deni General Herwarth von Bittenfeld, in Böhmen ein, wo es nach einer Reihe glücklicher Gefechte zur Entscheidungsschlacht bei Köuiggräz kam (3. Juli). Die östreichische Armee unter General Benedek erlitt eine allgemeine Niederlage; ihr Verlust betrug 40,000 Mann, 11 Fahnen, 174 Geschütze und 18000 Gefangene. Die Sieger, deren Verlust sich auf 10,000 Mann belief, verfolgten die aufgelöste Armee, besetzten Prag, Brünn und Olmütz und schoben das königliche Hauptquartier bis Nikolsburg vor, wo Unter- handlungen über einen Waffenstillstand und den Frieden begannen. Oestreich hatte inzwischen in Italien gesiegt und Venetien an Napoleon abgetreten, es konnte daher seine Südarmee aus Italien abberufen und gegen Preußen verwenden. Auf französische Vermittelung trat eine fünftägige Waffenruhe, dann ein Waffenstillstand ein. Am 26. Juli kam zu Nikolsburg, am 30. August zu Prag der Friede zum Abschluß, in welchem Oestreich die Auflösung des deutschen Bundes und eine Neu- gestaltung Deutschlands ohne seine Mitwirkung, sowie ferner das engere Bundesverhältniß anerkennt, welches Preußen als norddeutschen Bund 19*
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