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1. Geschichte des Mittelalters - S. 2

1867 - Mainz : Kunze
2 Einleitung. die Germa- nen unter Ariovist, wagt aber nicht in Ger- manien vorzu- dringen 58. Drusus und Tiberius chetämpfea die E'erma- etner Unterredung auf, erhielt aber die stolze Antwort, wenn Cäsar etwas von ihm verlange, möge er zu ihm kommen. Cäsar eilte hier- auf zu Ariovist und stellte ihm vor, er habe kein Recht, Gallien an sich zu reißen und den unumschränkten Herrn daselbst zu spielen. Allein Ariovist entgegnete ruhig: „Das Recht des Kriegs beanspruche ich grade, wie es die Römer thun. Ich hindere die Römer in der Aus- übung ihres Rechtes nicht, darf also billiger Weise verlangen, daß sie mich in dem meinigen auch nicht hindern." Der Krieg war unver- meidlich. Cäsar erstaunte nicht wenig, als er bemerkte, wie seine Soldaten und Hauptleute in grenzenloser Furcht vor den riesigen Ger- manen theils entwichen, theils kleinlaut ihr Testament machten. Rasch rief er seine Soldaten zusammen, sprach ihnen Muth ein und erinnerte sie an Roms Siege bei Aix und Vercelli. „Und wenn das ganze Heer mich im Stiche läßt, so greife ich den Feind mit meiner Leib- wache, der zehnten Legion, an, und werde mit ihr siegen oder sterben," schloß drohend der tapfere Feldherr. Neuer Muth beseelte die römischen Krieger. Eines Tages erfuhr Cäsar, daß die deutschen Priesterinnen, die Alrunen, dem Ariovist warnend untersagt hatten, eine Hauptschlacht vor dem Neumond zu wagen. Sofort ließ er das Lager seines Gegners stürmen. Die Germanen wehrten den feindlichen Andrang nach Kräften ab; als sie aber sahen, daß sie nickt Stand halten konnten, ergriffen sie schleunigst die Flucht in der Meinung, die Götter zürnten ihnen wegen des begonnenen Kampfes, und eilten an den Rhein. Viele er- tranken im Strome; Ariovist selbst entkam auf einem Kahne und er- schien nie wieder in Gallien. Cäsar, welcher eine Brücke über den Rhein geschlagen hatte, wagte es nicht, die Flüchtigen zu verfolgen und in ihren dichten, undurchdringlichen Waldungen aufzusuchen, sondern kehrte über den Rhein zurück (58 v. Chr.) Unter der Regierung des Kaisers Augustus hatten dessen Stief- söhne Drusus und Tiberius die Länder südlich der Donau dem römischen Reiche unterworfen. Rhein und Donau bildeten jetzt die Gränze zwischen Germanien und Rom. Da aber die Germanen häufig über den Rhein setzten, die römischen Unterthanen beunruhigten und dann mit Beute reich beladen wieder in ihre Wälder zurückkehrten, so be- schloß Drusus, die Deutschen in ihren Schlupfwinkeln aufzusuchen und zur Ruhe zu zwingen. In mehreren Feldzügen wandte er sich zunächst gegen die Völkerstämme, welche zwischen Rhein, Weser und Elbe wohnten, drang siegreich bis zur Elbe vor, gründete an der Lippe die Festung Aliso, das heutige Elsen nahe bei Paderborn, und am Rheine außer Castell noch andere links und rechts vom Strome. Im Jahr 9 zog
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