Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 19

1867 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 19 nach Ravenna, nur sein tapferer Feldherr Aetius, der Sieger von Chalons, verlor den Muth nicht, sammelte ein Heer und erschwerte dem Feinde das rasche Vordringen. Die Hitze, der feurige Wein und der Uebersluß nicht gewohnter Früchte aller Art erzeugten im Heere Attilas verheerende Seuchen, welche die Reihen der Hunnen lichteten. Langsam u,-.d bedr°bt näherte sich Attila dem ohnmächtigen Rom. Jetzt erschien eine römische Gesandtschaft im Lager des Hunnenköuigs; an ihrer Spitze stand der greise Bischof Leo. Seiner feurigen Beredsamkeit gelang es, indem er an das Schicksal Alarichs (S. 15) erinnerte, das Herz des finsteren Feindes zu rühren und ihn selbst zum Rückzug zu bewegen. Im-folgenden Jahre raffte der Tod durch die Hand der eigenen ^ l:iri Gemahlin, der schönen Jldiko, den Schrecken des Abendlandes dahin. ’mcrb(,t Die Nachricht von seinem Tode verbreitete allgemeine Trauer unter den Hunnen. Ein prachtvolles Zelt ward unter freiem Himmel ausgeschlagen, und aus herrlichem Polster der Leichnam zur Schau ausgestellt. Mit geschorenem Haare und zerfetztem Gesichte ritten die Hunnen um das- selbe. Dann legten sie den Leichnam in einen goldenen Sarg: diesen umschloß ein silberner und diesen wieder ein eiserner. Nachts begruben sie ihn; die Sklaven, welche das Grab geschaufelt hatten, wurden sofort getödtet, damit Niemand erfahre, wo Attila mit seinen Schätzen ruhe. Nach Attilas Tod entstand Uneinigkeit unter seinen Söhnen, und End« des das Hunnenreich zerfiel. Die Hunnen schwinden allmählig ganz aus stnita« den Geschichtsbüchern: von den ihnen dienstpflichtigen Völkerschaften ge- T°d. laugten alsbald die Ostgothen zu großer Macht und bedeutendem An- sehen. Sie wurden von drei Königen beherrscht. Die Ostgothen nahmen nach dem Sturze des Hunuenreichs das tif Efaß* ungarische Tiefland zu beiden Seiten der Donau von Preßburg bis ruhigen das Belgrad ein. Sie zwangen durch ihre beunruhigenden Einfälle in die eströmuse Provinzen des oströmischen Reichs den griechischen Kaiser zu einem Jahr- geld, mußten aber auch zur Aufrechthaltung des Friedens ihren Königs- sohn Theodorich, der erst sieben Jahre alt war, als Geisel nach Constan- tinopel senden; hier blieb derselbe 11 Jahre und bildete seine ausge- zeichneten körperlichen und geistigen Anlagen sorgsam aus. Unverdorben Thcodonck in kehrte er zu den Seiuigen zurück und bestieg den Thron des Vaters, ^°^q-bud^ welchem das ganze Reich der Ostgothen mittlerweile anheimgefallen war. Mit jugendlicher Kraft schlug er die Feinde seines Volkes, daß Zeno ihn zu sich nach Eonstantinopel berief und mit den höchsten Ehren überhäufte. Theodorich hörte aber, daß sein Volk Mangel leide, und trat darum vor den Kaiser und sprach: „Das Abendland, welches vordem unter dem Scepter Eurer Ahnen stand, schmachtet jetzt unter dem Joche des
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer