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1. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1867 - Mainz : Kunze
52 Erste Periode des Mittelalters. im Abend- land allge- mein aner- Poutfacius, der Apostel der Deutschen, leistet deni Papste den Liddertreue. Bonifacins fällt die Donnereiche, welcher das einmal erlangte Uebergewicht aufrecht zu erhalten wußte und von der Ueberzeugung durchdrungen war, daß er als Nachfolger- Petri die Sorge für die ganze Kirche von Gott empfangen habe. Zwar waren die Päpste anfangs noch vom oströmischen Kaiser vielfach ab- hängig, allein mit der Ankunft der Longobarden in Italien (568) schwand dies Abhängigkeitsverhältniß immer mehr. Durch die Annahme des katholischen Glaubens in Spanien, England, Frankreich und Deutsch- land war das Uebergewicht Roms in kirchlichen Dingen entschieden, und welchen wichtigen Antheil hieran der heilige Bonifaeius und der Franken- könig Pipin der Kleine tragen, wird aus dem Folgenden sich ergeben. Der heilige Bonifaeius hieß eigentlich Winfried und war 680 in England geboren. Einer angesehenen Familie entsprossen, war er für eine glänzende, weltliche Stellung bestimmt; allein er fühlte einen un- widerstehlichen Beruf zun: geistlichen Stand und empfing im 30. Jahre die priesterliche Weihe. Er begab sich 715 nach Friesland, um die dortigen Heiden zu bekehren, deren König der Ausbreitung des Christen- thums sich hartnäckig widersetzte, allein Winfrieds Bemühungen waren vergeblich. Drei Jahre später reiste er nach Rom und erhielt hier vom Papste die Vollmacht, das Evangelium unter den heidnischen Deutschen zu verkündigen. Zuerst unterstützte er in Thüringen und Baiern den greisen Willibrord, Erzbischof von Utrecht, in seinem mühe- vollen Berufe. Parnach taufte er zu Amöneburg unweit Marburg zwei Fürsten und gründete ein Kloster. Auf diesen Bericht seiner er- folgreichen Thätigkeit berief ihn der Papst nach Rom, weihte ihn zum Bischof und nahm ihm am Grabe des heiligen Petrus einen feierlichen Eid der Treue und Unterordnung unter die römische Kirche ab, daß er nie im Widersprüche mit dem Papste lehren und handeln wolle. Dadurch wurde das Uebergewicht der päpstlichen Macht im westlichen Europa entschieden. Bonifaeius kehrte nach Deutschland zurück und setzte das begonnene Werk der Heidenbekehrung mit solchem Erfolge fort, daß er bis 739 bereits 100,000 Heiden getauft hatte. Allenthalben gründete er Klö- ster, ließ Mönche und Nonnen aus England kommen, das Land urbar machen, Bücher abschreiben, die Jugend unterrichten und nützliche Fer- tigkeiten verbreiten. Insbesondere trat er dem heidnischen Aberglauben kräftig entgegen. Bei Geismar in Oberhessen stand eine uralte, ge- waltige Eiche, welche dem Donnergotts Thor geweiht war. Diese schadete seinen Bemühungen, und er beschloß, sie mit seinen Gefährten zu fällen. Als nun der Riesenstamm den mächtigen Abstreichen zu erliegen begann, glaubte die gaffende Menge, der Blitz werde den
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