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1. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1867 - Mainz : Kunze
74 Zweite Periode des Mtttelaletrs. sprach: „Hebt Euer Salböl für Würdigere auf; für mich ist diese Ehre zu groß." Heinrich i. Heinrich wußte auch die Herzöge von Baiern und Schwaben ;ur genannt der , u Vogler, Fink- Anerkennung ftmer Würde zu zwingen und konnte nun seine volle ler, Städte- Kraft auf die Kämpfe mit den Slaven und Uugarn anwenden. Die gründer, der „ . , Große Ungarn (Magyaren) waren ein den Hunnen ähnliches, umherftrelsendes (919-936, Reitervolk und wegen ihrer trefflichen Bogenschützen, ihrer unbesiegbaren Tapferkeit und unbeschreiblichen Raubgier allgemein gefürchtet. Seit Arnulf sie gegen Zwentibold zu Hülfe rief, hatten sie Deutschland mit verheerenden Einfällen oft heimgesucht. In den ersten Jahren von Heinrichs Regierung hatten sie sich ruhig innerhalb ihrer Grenzen ge- halten; doch dauerte es nicht lange, so brachen sie wieder los und ver- übten solche Grausamkeiten, daß der Chronist Wittukind ausspricht, er wolle lieber verschweigen, was für ein Blutbad sie angerichtet, als den Schmerz durch seine Erzählung erneuern. Heinrich hatte das Glück einen ihrer Hauptanführer gefangen zu nehmen und erzwang sich da- durch einen neunjährigen Waffenstillstand, verpstichtete sich aber, ihnen alljährlich ein Ehrengeschenk zu zahlen. Diese Zusage ward treulich rüstet sich zum ^^bn, die Zeit der Waffenruhe aber dazu benutzt, großartige Boll- Ungarn" werke zu schaffen und kriegstüchtige Streiter zu bilden. Heinrich legte feste Plätze und Städte an; denn nur am Rhein und an der Donau, wo vor Zeiten die Römer geherrscht hatten, gab es eigentliche durch Wall und Graben befestigte Städte. Die ersten Festungen wurden in Sachsen und Thüringen errichtet, namentlich Merseburg, Meißen, Quedlinburg, Goslar, Nordhausen rc. Alle diese Festen wurden geräumig genug angelegt, um bei feindlichen Ueberfällen das anwohnende Land- volk aufnehmen zu können. Jedesmal der neunte * Mann von der durch verliehene Ländereien kriegspflichtig gemachten Bevölkerung sollte in die Stadt ziehen, daselbst wohnen und sich von den aus dem Lande Zurückgebliebenen ein Drittel der Ernte zur Aufspeicherung abliefern lassen, damit es in Zeiten der Noth an Mundvorrath nicht mangele. Nach diesen Vorkehrungen führte er mehrere Kriege gegen slavische Völkerschaften, besiegte dieselben 927 an der Havel und errichtete für alle Einfälle die Markgrafschaften Meißen und Nordsachsen. Kurz darnach erschienen die Ungarn (es nahte der Ablauf des Waffenstill- standes) und forderten das jährliche Ehrengeschenk. Mit harten Worten und schlägt sie entließ sie Heinrich. Unter furchtbaren Drohungen zogen die Gesandten ^bur^933° ai)' und schon im folgenden Jahre (933) erschienen zwei rachedurstige Heerhaufen der Ungarn. Der eine ward von den Sachsen und Thüringern theils aufgerieben, theils zersprengt, der andere lagerte vor Merseburg.
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