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1. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1867 - Mainz : Kunze
92 Zweite Periode des Mittelalters. Herrn und rufe Gott zum Zeugen Deiner Unschuld an; dann will ich Dich in alle Deine Würden wieder einsetzen und fortan Dein Ver- theidiger sein." Heinrich erblaßte; er fühlte sich nicht frei von Schuld und entzog sich dem Gottesgericht. Nach der Messe lud Gregor den König zum Frühmahle ein, unterredete sich mit ihm und entließ ihn unter ernsten Ermahnungen. Heinrich wird Heinrich fand die Stimmung der lombardischen Großen ganz ver- b°ard/n ver-ändert. Sie empsingen den König schweigend, kalt, mit Verachtung; achtet, die Bürger nahmen ihn nicht in die Städte aus und kamen ihm auch nicht entgegen, sondern brachten ihm hinaus in sein Lager vor die Stadt, was sie zu liefern gehalten waren. Jetzt enipfand Heinrich die erlit- tene Demüthigung doppelt; er änderte seine Gesinnung, brach sein Wort, sammelte die lombardischen Großen wieder um sich und hinderte die Diedeutschen Reise des Papstes nach Augsburg. Da traten die deutschen Fürsten d^!f° ™ Forchheim zusammen und wählten aus Anrathen päpstlicher Gesandten von Schwa-den Herzog Rudolf von Schwaben zum König (1077). Derselbe ward Kbntge' st^aib zu Mainz gekrönt, aber am nämlichen Abend von den Bürgern zur Stadt hinaus gejagt. Auf die Nachricht von Rudolfs Wahl er- schien Heinrich mit einem Heere in Deutschland, ließ in Ulm seinen Gegner durch einen Fürstenrath zum Tode vernrtheilen und dessen Herzogthum Schwaben dem treuesten seiner Freunde, Friedrich von Hohenstaufen, zuerkennen. Der Krieg zwischen Rudolf und Heinrich Rudolf fällt dauerte drei Jahre. In der Schlacht bei Merseburg siel Rudolf durch ^ Gonmeds^ ^ des Herzogs Gottfried von Bouillon, welcher die Reichsfahne vonbouillon. trug und den Gegenkaiser tödtlich verwundete. Jetzt mehrte sich Heinrichs Anhang rasch. Gregor hatte nämlich geweissagt, noch in diesem Jahre (1080) werde der falsche König sterben; er hatte Heinrichs Tod gemeint, Rudolfs Tod war erfolgt. Heinrich eilte 1081 nach Rom, um den Papst abzusetzen. Alles zitterte für Gregor; nur der alte, kränkliche Mann behielt seine Fassung inid Gregor muß gab nicht nach. Selbst als Heinrich nach langer Belagerung Rom fassen^und e’nnslfym (1083), und die unzufriedenen Römer ihn bedrohten, zog sich stirbt in der Gregor in die feste Engelsburg zurück und wartete auf die Hülfe des Normannenherzogs Robert Guiscard. Vor diesem zog sich Heinrich zurück. Gregor aber, welcher sich in Rom nicht mehr sicher glaubte, begab sich nach Salerno, erneuerte den Bannfluch gegen Heinrich und starb bald nachher (1085). Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; tarum sterbe ich in der Verbannung."
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