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1. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1867 - Mainz : Kunze
Von bei Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 119 6. Die beiden Kreuzzüge Ludwigs Ix. von Frankreich. Kaunl hatte Friedrich Palästina verlassen, so brachen unter den Di- Chrui-n Christen im Morgenlande heftige Zwistigkeiten aus. Der Sultan Aegypten bemerkte zugleich, daß dieselben seinem Feinde, dem Sultan lug-in von Damaskus, Hülfe leisteten, und ließ ihnen darum Jerusalem wieder Jerusalem, abnehnien. Die türkischen Schaaren wütheten fürchterlich in der heiligen Stadt, schändeten die heiligen Orte, hieben die Einwohner nieder und rieben in der mörderischen Schlacht bei Gaza das Christenheer gänzlich auf. Alle syrischen Besitzungen gingen wieder verloren, nur wenige Städte, Joppe, Tyrus, Sidon, Tripolis, Gaza und Akre blieben den Christen. Als diese traurige Botschaft nach Frankreich kam, lag der König Ludwig Ix., ein frommer, gerechter und allgemein geliebter Herr, auf dem Sterbebette (1244). Seine Mutter Blanka und seine Gemahlin Ludwig ix. Margaretha hatten sich, vom Wachen und Weinen ermattet, einen Augen- blick vom Krankenlager zurückgezogen; die zurückgebliebene Wärterin b-it- -ine» hielt den König bereits für todt und wollte ihn eben mit dem Leichen-neueju'*reui tuche bedecken, da schlug er plötzlich die Augen ans und sprach: „Das Licht des Morgenlandes hat mich von den Todten zurückgerufen." Sogleich ließ er den Erzbischof von Paris kommen und verlangte mit dem Kreuze bezeichnet zu werden. So geschah auch. Zu seinem großen Leidwesen fand Ludwig aber wenig Neigung zu einer Kreuzfahrt. Darum lud er zu Weihnachten seine Ritter und Großen ein und beschenkte sie mit Pelzmänteln, auf welche das Zeichen des Kreuzes gestickt war. Als nun die Edelleute das Weihnachtsgeschenk dankend hingenommen hatten, schämten sie sich das Kreuz abzulegen und erblickten in diesem Vorgänge vielmehr eine Aufforderung des Himmels, an einem Zuge ins gelobte Laud Theil zu nehmen. 1249 ging Ludwig mit 1800 Schiffen unter Segel und landete und fcsl?rt in Aegypten. Das Glück begünstigte ihn. Damiette siel in seine Hände, 1249 at' die Türken wurden geschlagen. Aber anstatt Alexandria anzugreifen, bewog Ludwig deu Statthalter von Cairo zum Abfalle vom Sultan von Aegypten und wies, obwohl der letztere dem König für Damiette und die Gefangenen ganz Palästina anbieten ließ, diese Anträge zurück. Auf dem Wege nach Cairo erlitt das französische Heer kurz nachher Sein H--r eine furchtbare Niederlage; weinend erhob Ludwig die Hände zum Himmel f und sprach: „Der Wille des Herrn ist geschehen; sein Name sei ge- lobt." Ludwig, seine Brüder und viele Ritter geriethen in Gefangen- schaft, aus welcher er sich nur mit bedeutenden Opfern befreien konnte.
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